Harry Gebhardt kommentiert: Haushohe Hecke ist auch keine Lösung
Früher, als Bad Münster am Stein eine eigenständige Stadt war, konnte man angesichts des permanenten Niedergangs ja noch sagen: Stillstand ist Fortschritt. Heute gilt, Stillstand ist in dem Stadtteil Rückschritt. Vielleicht will die ADD mit ihrem Festhalten an einer Hecke als Ersatzraumkante für die abgerissene Saline ja dazu beitragen, dass über die dortigen Ruinen langsam Gras wächst – und zwar möglichst hoch. Nein, eine Hecke ist keine Lösung!
Zugegeben: Die Hotelpläne der FDP sind auch nicht gerade realistisch. Doch der Plan der Verwaltung, einen Investor zu finden, der Millionen Euro in das zerbröselnde Kurmittelhaus steckt, ist mindestens genauso utopisch. Dazu muss man ihm im Umfeld mehr bieten als ein abgewracktes Thermalbad, eine abgerissene Saline, eine überdimensionierte haushohe Hecke und eine kaputte Huttentalfähre. Gegen die bisherige Planlosigkeit aus Verzweiflung bietet der FDP-Vorschlag wenigstens ein Konzept.
Immerhin: Im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau West gibt es zahlreiche Vorschläge. Leider fehlen aber immer noch Gesamtkonzept und Prioritätenliste. Womit also anfangen? Dabei wäre es wichtig, dass sich unterm Rheingrafenstein endlich etwas rührt. Denn Stillstand war lange genug!
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