Warum sich die Grünen im Kreis Birkenfeld aktuell nicht grün sind, lässt sich schwer ergründen: So richtig rückt niemand mit der Sprache raus. Der Hinweis von Versammlungsleiter Paul Bunjes direkt zu Beginn, dass die Presse mit am Tisch sitze und man überlegen solle, wie man diese Aussprache mit Leben füllen wolle, tat sein Übriges dazu. Die Antwort war klar: gar nicht.
Verständlich, dass man Querelen in der Öffentlichkeit nicht breittreten möchte. Das macht keine Partei gern. Andererseits: Die Grünen, die für Vielfalt, Transparenz und demokratisches Miteinander stehen wollen wie keine andere Partei, haben womöglich eine Chance vertan: nämlich darzulegen, wo die Probleme im Kreisverband liegen, wie die unterschiedlichen Ansätze und Herangehensweisen aussehen. Dass man hier an rein Zwischenmenschlichem gescheitert ist, mag man kaum glauben. Fakt ist: Eigentlich können es sich die Grünen, denen der Zeitgeist und vor allem die junge Generation beste Aussichten bescheren, gar nicht leisten, einen Mann wie Thomas Petry ziehen zu lassen. Ein Grüner bleibt er ohne Frage, und es ist aller Ehren wert, dass er sich mit wertvollen Hinweisen in die Satzungsdiskussion einbrachte. Aber letztlich ist er außen vor. 15 Jahre Stadtratsarbeit, Einsatz auf Kreis- und Landesebene, im Jahr 2014 OB-Kandidat in Idar-Oberstein mit einem sehr ordentlichen Ergebnis, reichlich Erfahrung, fast immer sachliche und konstruktive Beiträge: Und darauf verzichten die Grünen einfach so? Da ist kein Miteinander mehr möglich? Schauen wir mal, wie sich der neue Kreisvorstand perspektivisch schlägt und ob die Wunden heilen.
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