„Hoffmann und Noß hingegen sind keine Kandidaten, die einen Wow-Effekt auslösen. Ihnen haftet nach ihren krachenden Schlappen bei der Birkenfelder VG-Bürgermeisterwahl vielmehr der Makel an, Wahlverlierer zu sein“, kommentiert Reporter Kurt Knaudt.
Es war ein Glücksfall, dass mit Bruno Zimmer und Peter Simon zwei sehr fähige und erfahrene Kommunalpolitiker bereitstanden, als der frühere Landrat Matthias Schneider wegen seiner schweren Erkrankung ausfiel. Dank ihres Einsatzes, der weit über ihre eigentlichen Aufgaben hinausging, blieb die Kreisverwaltung nach innen und außen handlungsfähig. Nicht wenige sagen, dass es unter ihrer (ehrenamtlichen) Führung sogar besser lief als vorher. Das kann den beiden Beigeordneten gar nicht hoch genug angerechnet werden. Es bleibt ihren Nachfolgern – und auch dem amtierenden Landrat – zu wünschen, dass ihnen eine solche Ausnahmesituation erspart bleibt.
Diese sind längst nicht so versiert und erfahren wie die beiden politischen Schwergewichte Zimmer/Simon. Hoffmann und Noß hingegen sind keine Kandidaten, die einen Wow-Effekt auslösen. Ihnen haftet nach ihren krachenden Schlappen bei der Birkenfelder VG-Bürgermeisterwahl vielmehr der Makel an, Wahlverlierer zu sein. Vor allem die Benennung von Holger Noß, der dem Kreistag bisher nicht angehörte und bisher keine nennenswerten politischen Akzente gesetzt hat, kommt überraschend. Er hat dabei sicherlich profitiert, der Sohn des langjährigen Fraktionsvorsitzenden und Landtagsabgeordneten zu sein, der ihm den Weg in dieses Amt bereitet hat. Thomas Roland wäre auch wegen dieses Geschmäckles die deutlich bessere Wahl gewesen. Damit wäre zugleich auch die unglückliche Konstellation verhindert worden, dass die dreiköpfige Kreisspitze in den nächsten fünf Jahren nur aus Birkenfeldern besteht.
SPD hat gerade noch die Kurve bekommen
In anderer Hinsicht hat die SPD aber gerade noch die Kurve bekommen. Es ist nur folgerichtig, dass jetzt Caroline Pehlke und nicht, wie nach der Kommunalwahl im Raum stand, weiter Hans Jürgen Noss die Fraktion führt. Die 39-Jährige hat in dieser exponierten Position jetzt die Chance zu zeigen, dass sie es kann und sich so für höhere politische Aufgaben zu empfehlen.
Sie wird dabei mehr gefordert sein als die beiden Beigeordneten, die im Normalfall – anders als Zimmer und Simon – politisch mehr im Hintergrund stehen und vor allem als Repräsentanten des Landkreises agieren. Auch in dieser Hinsicht haben die beiden bisherigen Amtsinhaber riesengroße Fußstapfen hinterlassen.