Kreis Birkenfeld

Hitzeschutz im Kreis soll verbessert werden: Neuer Arbeitskreis startet Onlineumfragen

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Sina Leyendecker, Ingo Lauer, Silke Haller, Melanie Becker-Haßdenteufel und Lisa Schmitt (von links) gehören dem neuen Arbeitskreis „Klima und Gesundheit“ an, der sich Gedanken um denkbare Hitzeschutzmaßnahmen für vulnerable Gruppen im Kreis Birkenfeld macht. Foto: Axel Munsteiner/Kreisverwaltung

Mit zwei Onlineumfragen für unterschiedliche Adressaten und einer für 2025 geplanten Vortragsreihe will der im Juni bei der Kreisverwaltung gegründete Arbeitskreis (AK) „Klima und Gesundheit“ im Zuge der Prävention und Gesundheitsförderung das Thema „Hitzeschutz“ stärker ins Licht der Öffentlichkeit rücken.

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Lisa Schmitt, die bei der Kreisverwaltung im Seniorenamt und für die Pflegestrukturplanung zuständig ist, leitet den Arbeitskreis und betont, dass Hitzeschutz grundsätzlich „alle Menschen betrifft, insbesondere aber die sogenannten vulnerablen Gruppen. Hierzu zählen neben älteren Menschen auch Kleinkinder und Kinder, Schwangere und erkrankte Personen“. Andere Landkreise und kreisfreie Städte würden bereits regelmäßig, vor allem in der Sommerzeit, passende Aktionen anbieten oder hätten sogar schon Strukturen zur Hitzeprävention geschaffen, sagt Schmitt.

Über einige Best-Practice-Beispiele, etwa eine digitale Karte zu „kühlen Orten“, mit Angaben zu Wasserspielplätzen oder Trinkbrunnen wie im Saar-Pfalz-Kreis wurde in der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises rege diskutiert. Daran nahmen auch Melanie Becker-Haßdenteufel, die Leiterin der Kreisvolkshochschule Birkenfeld, Silke Haller als Vertreterin des Gesundheitsamts, Ingo Lauer, der Leiter des Netzwerks Kinderschutz, und Sina Leyendecker, die Climate Change Managerin des Kreises, teil.

Ziel des neuen Arbeitskreises „Klima und Gesundheit“ soll es sein, auch im Nationalparklandkreis Birkenfeld „ressortübergreifend geeignete Maßnahmen zu planen, die dann hoffentlich auch umgesetzt werden können“, betont Lisa Schmitt. Zunächst gehe es aber darum, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen, welche Maßnahmen es in Sachen Hitzeschutz in den 96 Orten des Kreises eventuell schon gibt. „Diese gebündelten Informationen könnten eine wichtige Hilfe sein, um voneinander zu lernen und zu schauen, was andernorts bereits gut gemacht wird“, erklärt die Leiterin des Arbeitskreises weiter.

An dieser Stelle setzen die beiden Onlineumfragen an. Ingo Lauer hat diesbezüglich bereits die Kindergärten und Schulen im Kreis angeschrieben. Im Namen des AK will er von den Verantwortlichen dieser Einrichtungen und den dort eingesetzten Erziehern und Lehrern wissen, welche Hitzeschutzmaßnahmen für Kinder und Familien diese bereits kennen.

Gefragt wird auch, ob und in welcher Form Hitzeschutz an Schulen und Kitas überhaupt bereits ein Thema ist. Schließlich wird auch um kreative Ideen und Vorschläge gebeten, mit welchen Maßnahmen man Kinder und Familien besser vor Extremtemperaturen und sengender Sonneneinstrahlung schützen könnte. Denkbar wäre es diesbezüglich zum Beispiel, auf öffentlichen Plätzen durch Bepflanzungen grüne Schatteninseln anzulegen. Auf dem Promenadenweg entlang der Staumauer des Bostalsees im benachbarten Saarland kann man sich einen Eindruck davon verschaffen, wie so etwas in der Praxis aussieht.

In den nächsten Tagen wird Lisa Schmitt auch mit ähnlichen Fragestellungen Mails an die 96 Gemeindechefs im Nationalparkkreis verschicken und um Antworten bitten. Die Ortsbürgermeister seien sehr wichtige Vermittler, um auch die ältere Bevölkerung zu sensibilisieren und auf die Wichtigkeit des Themas Hitzeschutz aufmerksam zu machen, sagt die AK-Leiterin. Sie ergänzt: „Wir hoffen, dass wir mit den Umfragen möglichst alle vulnerablen Gruppen erreichen können und die Ideensammlung einen Mehrwert für alle Beteiligten darstellt.“

Die Umfrageergebnisse sollen beim nächsten Treffen des Arbeitskreises am 7. November vorgestellt und dann das weitere Vorgehen besprochen werden. Perspektivisch wurde zudem angeregt, nach Ostern 2025 mit einer Vortragsreihe zu beginnen, die vor allem auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist. Als Referenten kommen dafür unter anderem Ärzte des Gesundheitsamts infrage. Die genauen Themen stehen zwar noch nicht fest, denkbar sei aber, dass dann zum Beispiel Aspekte wie „Medizinische Auswirkungen von Hitze auf den Körper“ in den Fokus genommen werden. red