Kreis Neuwied

Sturmtief wirbelt über Neuwied: Bäume umgekippt, Unfälle, Wiedhochwasser und Stromausfälle

Im Wiedtal gibt es gleich in zweierlei Hinsicht Schäden durch das Sturmtief: Es sind Bäume umgekippt, und die Wied ist über die Ufer getreten. Foto: Jörg Niebergall
Im Wiedtal gibt es gleich in zweierlei Hinsicht Schäden durch das Sturmtief: Es sind Bäume umgekippt, und die Wied ist über die Ufer getreten. Foto: Jörg Niebergall

Das Sturmtief „Zoltan“ hat von Donnerstag auf Freitag spürbare Auswirkungen auf den Straßenverkehr, vor allem durch umgekippte Bäume, und die Hochwassersituation an der Wied gehabt. Zu allem Überfluss ist in vielen Orten im Kreis auch noch der Strom ausgefallen, weil Bäume nach starken Windböen in Leitungen gekippt sind.

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Die Polizeiinspektionen in Neuwied, Straßenhaus und Linz habe am Freitagmorgen zum Unfallgeschehen berichtet. So hatten am Freitagmorgen zwei Autofahrerinnen in Oberbieber, Friedrich-Rech-Straße, Glück im Unglück. Beide trafen sich in ihren Autos im Gegenverkehr, als plötzlich aus zehn Metern Höhe ein etwa 30 Zentimeter dicker Ast von einem Baum auf einem Firmengelände unwetterbedingt brach und zu Boden fiel. Der Ast traf laut Polizei beide Wagen im Bereich der A-Säule und beschädigte diese erheblich. Beide Autos waren nicht mehr fahrbereit, heißt es. Die beiden Frauen und die zwei Kinder, die sich in den Pkws befanden, blieben laut Polizei unverletzt.

Zum Glück keine Personen verletzt

An anderer Stelle in Neuwied, Im Hessel, fiel ein Baum auf einen geparkten Pkw, auch hier blieb es bei Blechschaden. Die Polizei ergänzt: „Dank der schnellen Einsatzfähigkeit der Sturmbereitschaft der Stadt Neuwied, der Straßenmeisterei und der Feuerwehren konnten Gefahrenstellen schnell beseitigt und der möglichst störungs- und gefahrenfreie Verkehr gewährleistet werden.“

Das Sturmtief sorgte auch im Dienstgebiet der PI Straßenhaus für zahlreiche Beeinträchtigungen und Schäden. Im Zeitraum von Donnerstagnachmittag bis zum frühen Freitagmorgen erhielt die Wache Kenntnis von 32 sturmbedingten Gefahrenstellen und Beeinträchtigungen, heißt es. Neben zahlreichen umgestürzten Bäumen auf Kreis-, Land- und Bundesstraßen sowie Stromleitungen sind mehrere mit Wasser voll gelaufener Keller gemeldet worden. Des Weiteren kam es am Donnerstag um 20.20 Uhr zu einem Verkehrsunfall auf der L 257 zwischen Niederbreitbach und Kurtscheid.

Baum kippt auf einen Bus

Aufgrund des Sturms kippte ein Baum mittig auf den fahrenden Bus. Dabei entstand ein Schaden am Dachfenster. Zum Unfallzeitpunkt befanden sich keine Fahrgäste im Bus. Der Busfahrer kam mit dem Schrecken davon und blieb unverletzt, teilen die Beamtern mit. Ebenfalls am Donnerstag, 16.37 Uhr, wurde der Wache ein umgestürzter Baum auf ein Wohnhaus in Neustadt gemeldet. Auch dort kamen keine Personen zu Schaden.

Die Beamten in Linz berichten von einem Unfall am Donnerstagabend. Ein 50-jähriger Autofahrer war auf der K 24 aus Richtung Schweifeld kommend in Richtung L 253 unterwegs, als er mit einem umgestürzten Baum auf der Fahrbahn kollidierte. Im Rahmen der Unfallaufnahme stellte die Polizei fest, dass der Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol stand, was ein Test vor Ort bestätigte. Dem Mann wurde eine Blutprobe entnommen und der Führerschein sichergestellt.

Zwei Stromausfälle am Donnerstagabend

Davon abgesehen verursachte der Sturm am Donnerstag um 20.55 Uhr einen Kurzschluss im Freileitungsnetz, wodurch in mehreren Orten der Strom ausfiel. Betroffen waren laut Mitteilung Teile von Leutesdorf, Rengsdorf, Segendorf und Wollendorf. Durch Netzumschaltungen konnte das Team der Syna alle Haushalte um 22.45 Uhr wieder mit Strom versorgen.

Bereits gegen 18.30 Uhr fiel laut Syna GmbH sturmbedingt in Teilen von Ascheid, Bauscheid, Döttesfeld, Dürrholz, Alberthofen, Haberscheid, Hilgert, Lahrbach, Niederdreis, Niederwambach, Oberdreis, Puderbach, Ratzert, Reichenstein, Richert, Rodenbach, Seifen, Stürzelbach, Weroth und Woldert der Strom aus. Nach 90 Minuten sei ein Großteil der Betroffenen wieder mit Strom versorgt gewesen, der Rest um 2 Uhr in der Nacht, heißt es. In beiden Fällen gelang es, die Versorgung über Umschaltungen wieder aufzunehmen. Reparaturen schlossen sich an.

Wied führt Hochwasser

Der vom Sturmtief herangetragene Regen hat zudem die Wied anschwellen lassen. An mehreren Stellen, unter anderem bei Datzeroth, ist sie über die Ufer getreten. Diese noch nicht dramatische Hochwasserlage wird durch die Feuerwehr beobachtet. Um ein besseres Lagebild zu erlangen wurden Erkundungsflüge mit der Drohne der Feuerwehr Rengsdorf durchgeführt. Es findet ein regelmäßiger Austausch mit dem Landkreis und den Fachbehörden statt, berichtet die Feuerwehr der VG Rengsdorf.

Feuerwehren hatten zahlreiche Einssätze

Der Sturm war in Niederbreitbach so stark das an der Grundschule Niederbreitbach der mächtige Baum auf dem Schulhof umstürzte und die Hausfassade beschädigte.

Gegen 14:50 Uhr erfolgte die erste Alarmierung zu einem umgestürzten Baum in Hombach in der VG . Dieser wurde durch die Einheit Fernthal beseitigt und die Straße geräumt. Rund eine Stunde später wurde ein umgestürzter Baum in einer Stromleitung bei Löhe gemeldet. Die Einheiten Asbach und Buchholz löschten den brennenden Strommast ab und übergaben die Einsatzstelle an den Energieversorger. Im betroffenen Bereich kam es zu einem kurzen Stromausfall. Es folgte eine Meldung, dass ein Baum bei Hombach auf ein Wochenendhaus gefallen ist.

Ab 20 Uhr häuften sich die Einsatzmeldungen in der gesamten Verbandsgemeinde Asbach. Die Feuerwehren hatten unzählige umgestürzte Bäume zu beseitigen. Bei Schweifeld wurde zudem ein Verkehrsunfall gemeldet. Ein PKW ist am Ortsausgang in einen umgestürzten Baum gefahren. Der Fahrer konnte sich eigenständig aus dem Fahrzeug befreien und wurde vom Rettungsdienst in Augenschein genommen. Die Feuerwehr entfernte den Baum und räumte die Straße. Gegen 23 Uhr wurde auch die Einheit Strauscheid alarmiert und kontrolliere die Wasserstände an den Campingplätzen im Ausrückebereich. Gegen 24 Uhr waren alle Einsätze beendet.