Neustadt/Philippinen

Regelmäßige Mahlzeiten und Unterricht: „Kinder in Not“ gibt verlassenen Kindern eine neues Zuhause auf Samar

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Die Eröffnungsfeier des Gisela-Hope-Centers ist für die verlassenen Kinder ein freudiger Anlass gewesen. Für sie bedeutet er ein Neuanfang voller Hoffnung. Fotos: Adrian Parta Foto: Adrian Parta

Mit dem Gisela-Hope-Center ermöglicht die Aktionsgruppe mit Sitz in Neustadt mehr als 70 Kindern auf den Philippinen einen Neuanfang.

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Fröhlich schauen die Jungen und Mädchen in die Kamera. „Ich liebe Gisela“ prangt auf den untersten Lettern, die die Kinder des neuen Gisela-Hope-Centers – einem Heim für arme, verlassene Kinder – hochhalten. Erst vor Kurzem wurde das neueste Projekt der in Neustadt ansässigen Aktionsgruppe „Kinder in Not“ auf der philippinischen Insel Samar feierlich eingeweiht. „Das Heim soll den ärmsten und am meisten gefährdeten Kindern der Region eine sichere Zuflucht und ein neues Zuhause bieten“, teilt die Aktionsgruppe „Kinder in Not“ in einem Schreiben mit.

Hoffnung für die Ärmsten

Kinder in Not – Neues Heim auf Samar
Regelmäßige Mahlzeiten und Schulunterricht stehen ab sofort auf dem Plan der mehr als 70 Kinder.
Foto: Kinder in Not

Ein neues Zuhause, ohne Hunger und Armut? Für die dreijährige Angel Alexa und ihre zehnjährige Schwester Jessa ein Glück. Sie gehören zu den ersten Kindern, die aufgenommen worden sind. Zuvor lebten die Schwestern mit ihren Eltern in einer verfallenen Hütte am Straßenrand von Samar. Die Mutter leidet an Tuberkulose und ist ans Bett gefesselt. Der Vater versucht verzweifelt, die Familie durch Jagen und Sammeln von Beeren und Kräutern zu ernähren. Hunger ist ein ständiger Begleiter.

„Angel Alexa kommuniziert nur mit Lauten. Sie muss dringend von einem Arzt untersucht werden, um die Gründe für ihre Sprachlosigkeit herauszufinden“, so die Aktionsgruppe. „Und Jessa ist geistig zurückgeblieben.“ Keines der Kinder hat nach Angaben von „Kinder in Not“ je eine Schule besucht.

Chance auf eine gesunde Entwicklung

Das Gisela-Hope-Center bietet Angel Alexa, Jessa und 70 weiteren Kindern ab sofort nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch die Chance auf Bildung und eine gesunde Entwicklung. Die Einrichtung verfügt über eine eigene Landwirtschaft, in der Obst und Gemüse angebaut sowie Hühner und Schweine gehalten werden. Dies trägt zur Selbstversorgung des Zentrums bei und ermöglicht den Kindern, praktische Fähigkeiten zu erlernen. Überschüsse aus der Produktion werden verkauft, um zusätzliches Einkommen für das Projekt zu generieren.

Die Insel Samar ist geprägt von extremer Armut und eingeschränktem Zugang zu Bildung und Gesundheitsdiensten, wissen die Verantwortlichen zu berichten. Viele Eltern auf Samar seien nicht in der Lage, für ihre Kinder zu sorgen. Gesundheitsprobleme und Krankheiten blieben oft unbehandelt und viele Familien sehen sich gezwungen, ihre Kinder in der Hoffnung auszusetzen, dass sich jemand um sie kümmert, so die Aktionsgruppe weiter. Inmitten dieser Herausforderungen hat „Kinder in Not“ das Gisela-Hope-Center gegründet, um die Kinder sich nicht selbst zu überlassen und ihnen eine neue Chance zu geben.

Auf Paten angewiesen

Dank der Unterstützung großzügiger Spender konnte das Gisela-Hope-Center in kurzer Zeit aufgebaut werden. Nun gilt es, das Projekt langfristig zu sichern. Dafür ist die Aktionsgruppe dringend auf Paten angewiesen. „Mit monatlich 21 Euro können Spender einem Kind eine bessere Zukunft ermöglichen“, so die Verantwortlichen abschließend.

Weitere Informationen zu dem Projekt sowie Patenschaften gibt es im Internet unter der Adresse www.kinder-in-not.de