Neuwied

Nach Parteiaustritt des GJ-Bundesvorstands: Grüne Jugend Neuwied macht sich für Wandel stark

Von Redaktion
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Der Vorstand der Grünen Jugend Neuwied hat klare Vorstellungen, was sich bei den Landes- und Bundes-Grünen ändern muss, um den Herausforderungen gerecht werden zu können (von links): Gunnar Mues, Alexander Hees, Joana Buß, Thorben Thieme und Denise Traudt. Foto: Mathilda Quiske

Die Grüne Jugend Neuwied hält ihrer Partei die Treue und folgt nicht dem Bundesvorstand der Grünen Jugend, der geschlossen aus der Partei ausgetreten ist. Zuvor waren die Grünen-Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour zurückgetreten.

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„Wir bleiben, aber es braucht einen drastischen Wandel“, schreibt die Grüne Jugend (GJ) Neuwied und nimmt damit Stellung zum Rücktritt des gesamten Bundesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen und der Grünen Jugend. Diese Rücktritte bedauere sie sehr, schreibt die Grüne Jugend Neuwied in ihrer Pressemitteilung.

Demnach setzt sich der Vorstand der Grünen Jugend des Kreises Neuwied, der bei der jüngsten Mitgliederversammlung neu gewählt wurde, wie folgt zusammen: Sprecherinnen sind Joana Buß und Mathilda Quiske, Schatzmeister ist Alexander Hees, Schriftführerin Alina Münz, Beisitzer sind Gunnar Mues und Thorben Thieme. Die Grüne Jugend stellt aber auch klar: „Ein ,Weiter so' in der Partei und der Grünen Jugend ist keine Option. Es braucht jetzt tiefgreifende Veränderungen in beiden Organisationen – inhaltlich und strukturell.“

Der zunehmende gesellschaftliche Rechtsruck erfordert eine Partei, die den Mut hat, eine echte linke Alternative zu bieten.

Grüne Jugend Neuwied

Die Grüne Jugend fordert zuallererst eine deutlich stärkere linke Ausrichtung der Partei und Jugendorganisation. Angesichts des wachsenden Rechtsrucks in der Gesellschaft brauche es eine entschlossene Politik, die aktiv gegen soziale Ungleichheit, Diskriminierung und den Klimanotstand vorgehe. „Die Grünen müssen sich klarer als Partei positionieren, die für soziale Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit und die Belange der Menschen kämpft, die in der aktuellen Politik allzu oft übersehen werden. Der zunehmende gesellschaftliche Rechtsruck erfordert eine Partei, die den Mut hat, eine echte linke Alternative zu bieten.“ Bei diesem Prozess müsse sich die Grüne Jugend wieder mehr als Mitglied des linken Parteienflügels verstehen und in die Programmarbeit einbringen.

„Wir erwarten, dass soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige, ökologische Transformation der Wirtschaft wieder im Zentrum der politischen Arbeit stehen. Wenn diese Werte nicht mehr deutlich sichtbar das Handeln der Grünen und GJ prägen, wird es für uns schwierig, den politischen Kurs weiterhin zu unterstützen“, ist im Pressebericht zu lesen und: „Wir sind überzeugt, dass sich die beiden Organisationen stärker auf ihre Grundwerte besinnen und entschiedener für die Menschen eintreten müssen, die am meisten von Armut, Ungleichheit und Klimafolgen betroffen sind.“

Ländlichen Regionen mehr Gehör verschaffen

Doch dieser inhaltliche Wandel allein reiche nicht. „Ein solcher Wandel erfordert auch eine grundlegende Reform der inneren Strukturen der Partei. Es kann nicht sein, dass die politischen Schwerpunkte immer mehr von städtischen Perspektiven geprägt werden, während ländliche Regionen – wie unser Kreis Neuwied – kaum Gehör finden.“ Die GJ Neuwied fordert daher eine stärkere Repräsentation der ländlichen Regionen in den Führungspositionen der Grünen und der GJ, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Ländliche Regionen müssten stärker eingebunden werden, damit ihre spezifischen Bedürfnisse – sei es in der Landwirtschaft, der Mobilität oder der Infrastruktur – ernsthaft berücksichtigt werden.

Eine quotierte Beteiligung ländlicher Regionen in den Vorständen sei ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass „unsere Interessen in den Entscheidungsprozessen der Partei angemessen vertreten sind. Es darf nicht länger der Eindruck entstehen, dass die Grünen und die GJ eine Partei für urbane Milieus ist, während viele Menschen auf dem Land sich abgehängt fühlen.“ Die anstehenden Herausforderungen beträfen alle Menschen. Eine Politik, die sich nur auf die Bedürfnisse städtischer Regionen konzentriere, werde nicht ausreichen, um die ökologischen und sozialen Probleme unserer Zeit zu lösen. „Wir brauchen eine Partei und Jugendorganisation, die wirklich für alle da ist und die Vielfalt der Lebensrealitäten berücksichtigt“, schreibt die Neuwieder GJ weiter.

Sie stellt weiterhin klar, dass es für sie zunehmend schwierig werde, „ohne eine gerechte Repräsentation der ländlichen Regionen und ohne eine klare linke Positionierung, die dem wachsenden Rechtsruck entgegenwirkt“, den Weg der Partei mitzugehen. „Wir erwarten, dass die Grünen und die Grüne Jugend diesen notwendigen Wandel ernsthaft angehen – intensiv und zeitnah.“

Kontakt

Die Grüne Jugend Neuwied lädt dazu, den von ihr geforderten Prozess aktiv mitzugestalten, Kontakt: E-Mail an neuwied@gj-rlp.de, Instagram@gruene_jugend_neuwied