Kreis Neuwied

Kreis Neuwied ist für den bundesweiten Warntag gerüstet: 32 Sirenenanlagen sind montiert

Moderne Sirenenanlage auf Dach einer Koblenzer Schule
Der Kreis Neuwied testet am Donnerstag unter anderem seine Sirenen. Foto: Thomas Frey/dpa

Den bundesweiten Warntag am Donnerstag, 12. September, nimmt Landrat Achim Hallerbach zum Anlass, auf die Fortschritte bei der Modernisierung und dem Ausbau des Sirenenwarnsystems im Kreis Neuwied hinzuweisen. „Wir haben aus der Flutkatastrophe an der Ahr Konsequenzen gezogen, alles auf den Prüfstand gestellt und dem professionell aufgestellten Bevölkerungsschutz auf zeitgemäßen Sicherheitsstandards eine noch stärkere Priorität eingeräumt,“ erklärt der Landrat in einer Mitteilung.

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Insgesamt verfüge der Kreis aktuell über 32 Sirenen. „Ende des Jahres werden circa 50 Sirenen installiert sein“, so Hallerbach. In jüngster Zeit sei unter Hochdruck mit der Errichterfirma und der Leitstelle Montabaur daran gearbeitet worden, dass die Sirenen über den Tetra-Digitalfunk von der Leitstelle ausgelöst werden können. „Die Auslösung soll am Warntag erstmalig unter Realbedingungen getestet werden. Insofern sind wir sehr gespannt, ob alles reibungslos funktioniert“, sagt Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Holger Kurz.

Sirenen in den Flusstälern genießen Vorrang

Die 32 Sireneneinheiten verteilen sich wie folgt:

  • VG Asbach: Neustadt: Waldstraße (Mastsirenen); „In der Kirchwiese“, Gartenstraße/Feuerwehrhaus (Dachsirenen); Neustadt/Wiedmühle/Bauhof (Mastsirenen);
  • VG Unkel: Rheinbreitbach: Rheinstraße, Feuerwehrgerätehaus (Dachsirenen);
  • VG Linz: Linz: Grundschule, Schulstraße (Dachsirenen), „Vor dem Leetor“, Altenheim (Dachsirenen); Ockenfels: „Auf der Heide“ (Dachsirenen);
  • VG Bad Hönningen: Ariendorf: Bergstraße 3 (Dachsirenen); Bad Hönningen: Bischof-Stradmann-Straße 42, Alte Schule (Dachsirenen); Bad Hönningen-Ölsberg Wasserhochbehälter; Rheinbrohl: Arienheller Straße 43, Max-Kolbe-Schule (Dachsirenen); Hammerstein: Schulstraße 11, Alte Schule (Dachsirenen); Leutesdorf: Rätsgasse 5, Grundschule (Dachsirenen);
  • Stadt Neuwied: Irlich: Rodenbacher Straße 76, Feuerwehrgerätehaus; Neuwied: Rudolf-Diesel-Straße 10, BKS-Zentrum; Heddesdorf: Beverwijker Ring 6, Ludwig-Erhard-Schule (Dachsirenen), Feuerwache Neuwied, Rheinstraße 190, Segendorf, Untergraben 1, Bürgerhaus (jeweils Dachsirenen); Altwied: Sportplatz (Mastsirenen); Oberbieber: Neuwiesenweg (Dachsirenen);
  • VG Rengsdorf-Waldbreitbach: Datzeroth: Buchenweg; Niederbreitbach: Kurtscheider Straße, Grundschule (Dachsirenen); Roßbach: Auf dem Posten (Mastsirenen); Waldbreitbach: Neuwieder Straße 28, Rathaus; Anhausen: Grundschule (Dachsirenen)
  • VG Dierdorf: Dierdorf: Marktstraße 3, Stadtverwaltung; Isenburg: Hauptstraße 36; Großmaischeid-Kausen, Bürgerhaus, Schulstraße 1 (jeweils Dachsirenen);
  • VG Puderbach: Puderbach: Hauptstraße 13, Rathaus (Dachsirenen).

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass auch in den aufgezählten Orten die Abdeckung unter Umständen noch nicht vollständig ist. Teilweise müssen dort für eine flächendeckende Warnung noch Sirenen ergänzt werden. Von den nach Expertenschätzung insgesamt rund 160 benötigten neuen Sirenenanlagen im Kreisgebiet werden in den nächsten Jahren die übrigen installiert, heißt es.

Zwar fördern Land und Bund die Errichtung dieser neuen Sirenenanlagen im ersten Schritt, aber weitere Fördermaßnahmen bleiben notwendig, um ein dichtes Warnnetz zu bekommen.

Landrat Achim Hallerbach

Der Landrat weist darauf hin, dass die Systeme vorrangig in den Flusstälern von Rhein, Wied, Holzbach und Saynbach platziert wurden. Dort sei das Risiko in Sachen Überflutungen höher.

In den Bevölkerungsschutz investiert der Landkreis in den nächsten Jahren circa 3,5 Millionen Euro. „Zwar fördern Land und Bund die Errichtung dieser neuen Sirenenanlagen im ersten Schritt, aber weitere Fördermaßnahmen bleiben notwendig, um ein dichtes Warnnetz zu bekommen“, betont Hallerbach. Der Kreis hat bereits im Haushalt 2024 weitere 500.000 Euro für den zusätzlichen Ausbau des Sirenennetzes eingestellt. Mit dem Aufbau des Sirenennetzes wird der Warnmittelmix um eine wichtige Säule ergänzt. Mit Warn-Apps, Radio oder Lautsprecherdurchsagen gibt es weitere Instrumente. Laut BKI Kurz hat der Kreis mehr als 16 mobile Lautsprecheranlagen, um auch dort warnen zu können, wo noch keine Sirenen aufgebaut sind. red