Rheinbreitbach

Bei den Rabaue sprühen in Rheinbreitbach die Funken: Mehr als 500 Gäste bei der Prunksitzung der KG

Rabaue in Rheinbreitbach
Mehr als 500 Besucher feierten in Rheinbreitbach den Karneval – und die Kölsch-Band Rabaue. Foto: KG Rheinbreitbach/Thomas Kramer

Mit mehr als 500 Besuchern hat die Karnevalsgesellschaft (KG) Rheinbreitbach in der ausverkauften Hans-Dahmen-Halle die nach Angaben der Verantwortlichen „bestbesuchte Prunksitzung seit Jahren“ veranstaltet. Das schreiben sie ein einer Pressemeldung.

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Höhepunkt des Abends sei der Auftritt des neu gegründeten Männerballetts „Koppelelfen“ gewesen, das Premiere feierte. „Gegründet als Verein zum Erhalt des Rheinbreitbacher Sportecks, der letzten Kneipe im Ort, haben es die ,Koppelelfen‘ in nur wenigen Wochen auf weit über 100 Mitglieder gebracht, vor allem aus den Reihen der Junggesellen, Sportler und Karnevalisten – und nebenbei aus einer buchstäblichen Schnapsidee eine Herrentanzgruppe aus der Taufe gehoben“, heißt es weiter.

Sporthalle? Nein, Gürzenich!

Für Stimmung sorgten daneben die Kölsch-Bands Rabaue und Köbesse sowie die Ratsherren aus Unkel. Siebengebirgsprinzessin Anna Pütz von der Honnefer KG Halt Pol, die den Breitbacher Jecken mit großem Gefolge und Spielmannszug des TV Eiche ihre Aufwartung machte, lobte den üppig dekorierten Saal: „Man glaubt es kaum, dass das sonst eine Sporthalle ist. Ich würde mal sagen, wir nennen sie ab jetzt das Gürzenich von Rheinbreitbach.“

Der Sitzungskarneval im Rheinland mag an manchen Orten in der Krise stecken, in Rheinbreitbach jedoch nicht, so die Verantwortlichen, die resümieren: „So viele Karten waren im Vorfeld nachgefragt worden, dass die KG kurz vor Beginn sogar noch Tische und Stühle zusätzlich hatte stellen müssen.“ Der Saal selbst sei ebenso Star des Abends gewesen wie das amtierende Kinderprinzenpaar, Antonia und Leon, die mit großem Aufgebot von KG und Burggarde einmarschierten. Dem fröhlichen „Drei Mol von Hetze Rheinbreitbach Alaaf!“ folgte der Hinweis, dass Sitzungspräsident Andreas Frings und Literatin Nadine Fassbender, die den Abend vom Programm her geplant hatte, erkrankt seien. So führte Thomas Kramer aus den Reihen der KG durch den Abend.

Von Tänzen und Musik

„Eine schöne Tradition in Rheinbreitbach ist, dass die Jüngsten den Anfang machen“, erklären die Verantwortlichen. Und so präsentierten zunächst die Nachwuchsgruppen Flöhe und Sterne ihre Tänze. „Die erste Rakete des Abends war ihnen gewiss; die Rheinbreitbacher Burgbläser, als Saalkapelle unter Leitung von Guido Trommeschläger stets auf Zack und bestens aufgelegt, waren mit Tusch zur Stelle. Der nächste große Bahnhof folgte mit dem Stadtsoldatencorps Rut-Wiess Linz, das in diesem Jahr 90-jähriges Bestehen feiert. Die Trömmelsche schlugen, die Querflöten pfiffen, Lyra, Pauke und Becken; vor allem aber beeindruckte die große Zahl musizierender Kinder in den Reihen des Tambourcorps“, wird weiter berichtet.

Als lokale Kräfte neben Burggarde und Burgbläsern stiegen einmal mehr Sonja Frericks und Ortsbürgermeister Roland Thelen in die Bütt, bekannt als miesepetriges Ehepaar vom Grendel, das sich gegenseitig stets mit „Nettigkeiten“ überschüttete, gewürzt mit allerlei Anspielungen auf Anwesende im Saal wie den KG-Vorsitzenden Michael Frings oder KG-Geschäftsführer Andreas Nagel.

Sessionsorden ist Bürgerverein gewidmet

Das politische Lied sangen dann aber „De Huusmeister vum Bundesdaach“, Axel Foppen und Frank Fander, die als Verstärkung noch Ehefrau Vera Fander an der Gitarre mitgebracht hatten. Der Grund: Einer der „Huusmeister“ war mit den Fingern einer Kreissäge zu nah gekommen. Und so gab es für die zwei Karnevalsbarden erstmals dreimal Metall zum Dank: den Sessionsorden der KG, der in diesem Jahr dem 250-jährigen Bestehen des Rheinbreitbacher Sankt-Josephs-Bürgervereins gewidmet ist.

Die Tänzer und Tänzerinnen des Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoss begeisterten auf der Bühne mit dreistöckigen Menschenpyramiden bildend und hoch durch die Luft wirbelnden Damen. Krönender Abschluss waren die Ratsherren aus Unkel mit ihrem Frontmann Jörg Weich. Und so konnte es kein anderer Song als Rheinbreitbachs heimliche Hymne aus der Feder der Bläck Fööss sein, die diesen wunderbaren Abend beschließen sollte: „Nä, nä, dat wesse mer nit mih, Janz bestemp nit mih (…) Dreimol Null es Null es Null, Denn mer woren en d´r Kayjass en d´r Schull!“ red