Neuwied

Bald kommt für mehr Nachhaltigkeit Strom von der Sonne: Stadtwerke Neuwied bauen Photovoltaikanlage

Raiffeisendruckerei: Bau der Photovoltaikanlage beginnt
Auf dem zwei Hektar großen Areal neben der Raiffeisendruckerei entsteht der neue Solarpark. Bereichsleiter Udo Stümper sowie Thomas Kill und Julian Scherhag von der SWN Green Energy verfolgen den Aufbau. Aktuell werden die Unterkonstruktionen für die Module installiert. Foto: Gerd Neuwirth

Mit einem zwei Hektar großen Solarpark an der Raiffeisendruckerei (RD) realisiert die SWN Green Energy (SWNGE) ihr erstes Großprojekt in Neuwied. Der erzeugte Strom wird zum Teil von der Druckerei selbst genutzt, der Rest wird ins Neuwieder Netz eingespeist, informieren die Stadtwerke Neuwied (SWN).

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Gebaut wird auf einer anliegenden Brachfläche neben dem Betrieb, auf dem sich früher ein Sägewerk befand: Hier ist Platz für 5556 Module, die 2,4 Millionen Kilowattstunden grünen Strom produzieren werden, heißt es vonseiten der Stadtwerke weiter. „Zum Glück haben wir das Areal“, wird Bereichsleiter Udo Stümper zitiert, denn die betriebseigene Dachfläche hätte vor der Belegung mit Photovoltaikmodulen aufwendig saniert werden müssen: „Das geht nur Stück für Stück und dauert“, so Stümper.

Druckerei bekommt Strom als Abnehmer zu sehr günstigem Preis

Interessant wird die Anlage durch das sogenannte „Power Purchase Agreement“ (PPA). „Das hat Vorteile für beide Seiten“, so Julian Scherhag von der SWNGE und erklärt: „Wir sind Betreiber der Anlage und pachten die Fläche, die Druckerei bekommt 650.000 Kilowattstunden Strom als Abnehmer und das zu einem sehr günstigen Preis.“ Da sich die Anlage direkt am Betrieb befindet, fallen keine Netzentgelte und Umlagen an.

Investiert wird von der SWN Green Energy, einer Projektgesellschaft der SWN und der Trierer WI Energy. Sie hat neben der Raiffeisendruckerei für einen weiteren Teil des Stroms auch die Görresdruckerei als Abnehmer. Der Rest, 1,5 Millionen Kilowattstunden, stehen für das Neuwieder Netz zur Verfügung: „Das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von 500 Vierpersonenhaushalten“, sagt Scherhag.

Projektgesellschaft der SWN mit Auftakt zufrieden

Die Raiffeisendruckerei setzt in ihrer Produktpalette zunehmend auf nachwachsende Rohstoffe. Für Aufsehen sorgt aktuell im Bankenfeld die „Timbercard“, die erste plastikfreie Zahlungsverkehrskarte aus Holz, wie Stümper erklärt. „Das Material stammt aus deutscher und umweltschonender Forstwirtschaft“, ergänzt Scherhag. Nachhaltigkeit gilt jedoch nicht nur für Rohstoffe, sondern auch für die Produktion. „Zu unseren Meilensteinen auf dem Weg zur CO2-Neutralität gehört daher auch grüner Strom.“ Die Kette sei jedoch nicht vollständig, wenn der grüne Strom nicht auch regional erzeugt werde. „Daher kamen nur die Stadtwerke als Partner für uns infrage“, geht aus der Pressemitteilung hervor.

Für Thomas Kill, Geschäftsführer der SWNGE, ist der Bau der Anlage ein „Auftakt nach Maß“ für die junge Projektgesellschaft, die erst zum Jahresbeginn aus einer Kooperation der SWN und der Trierer WI Energy entstand. „Wir freuen uns, dass wir mit der Raiffeisendruckerei unser Pilotprojekt in Neuwied umsetzen können“, sagt Kill.

Bau wird voraussichtlich bis zum Jahresende dauern

Der Bau werde voraussichtlich bis zum Jahresende dauern. „Ich denke, dass wir dann zeitnah auch die Anlage an der Gaskugel angehen können, mit der wir weitere zwei Millionen Kilowattstunden erzeugen können, die die Pumpen für die Wasserversorgung der Stadt benötigen.“ Für das ambitionierte Ziel, bis 2030 rund 100 Megawatt Solarstrom zu realisieren, sei der Grundstein gelegt. „Wir arbeiten bereits an der Akquise weiterer Flächen“, sagt Kill abschließend. red