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Asbach

Asbach: Christ gewinnt Bürgermeisterwahl in unerwartet spannendem Rennen

Von Michael Fenstermacher

Es dauerte bis nach 22.30 Uhr, bis endlich Jubel aufbrandete im Asbacher Sitzungssaal und die CDU-Anhänger dem künftigen Bürgermeister Michael Christ gratulieren durften. Gerade war das vorletzte von 34 Stimmbezirksergebnissen eingetroffen, und der 49-Jährige lag mit mehr als 1000 Stimmen uneinholbar vor Konkurrent Sebastian Lahr. Zuvor hatte Christ sich Glückwünsche strikt verbeten, obwohl sich sein Wahlsieg schon seit gut zwei Stunden deutlich abzeichnete: Bei mehr als 57 Prozent lag der von der CDU unterstützte Bewerber nach der Auszählung aller Urnenwahlbezirke, doch dann begann das lange Warten auf die Meldungen der Briefwahlvorstände. Dass die nicht mehr viel am Ergebnis ändern würden, war zwar allen klar, aber zu siegesgewiss wollten sich Christ und seine Anhänger nach außen hin nicht geben.

Lesezeit: 2 Minuten
„Das war ein sehr aufreibender Abend für mich“, gab der gelöst wirkende Bauamtsleiter der VG der RZ einen Einblick in seine Gefühlswelt. Lange Zeit hatte sich der Wahlabend auf der Leinwand im Sitzungssaal nämlich als Kopf-an-Kopf-Rennen dargestellt, in dem Überraschungskandidat Sebastian Lahr sogar anfangs die Nase vorn hatte. 93 zu ...
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Dieses Ergebnis muss die CDU gründlich analysieren

Das ist ein deutlicher, aber kein glanzvoller Sieg für Michael Christ, der seinem jungen Herausforderer Sebastian Lahr letztlich dankbar sein kann. Hätte der De-facto-CDU-Kandidat allein auf dem Wahlzettel gestanden und vielleicht trotzdem ein ähnlich hohes Maß an Gegenstimmen Unzufriedener kassiert, wie Lahr sie auf sich vereinigen konnte, hätte er diesen Umstand als Bürde mit durch seine Amtszeit tragen müssen. Gewiss dürfen er und die CDU erst einmal feiern, dass sie nach acht Jahren den Chefsessel im Asbacher Rathaus zurückerobert haben. Aber am besten gleich mit dem heutigen Montag sollten sie in die Analyse gehen und sich fragen, was besser laufen muss, um die Unzufriedenen, die in der Ortsgemeinde Asbach sogar mehrheitlich dem Last-Minute-Kandidaten Lahr den Vorzug gaben, wieder von sich zu überzeugen. Lahr muss man konstatieren, dass er offenbar mit seiner Thematisierung eines Demokratiedefizits im Asbacher Land einen wunden Punkt berührt hat und darüber hinaus insbesondere unter seinen jungen Unterstützern echte Begeisterung ausgelöst hat.

Fest steht aber auch: Mit Michael Christ erhält die VG einen neuen Bürgermeister, der sich nach seiner Niederlage 2009 acht Jahre lang gründlich auf den zweiten Anlauf vorbereiten konnte und – nicht zuletzt durch seine Rolle in der CDU-Kreistagsfraktion – deutlich mehr Amtsreife vorweisen kann als seinerzeit. Gute Ansätze kann man Christ gewiss nicht absprechen. Nun muss er durch deren Umsetzung verlorenes Vertrauen bei vielen Wählern zurückgewinnen.

E-Mail an michael.fenstermacher@rhein-zeitung.net

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