St. Aldegund

100 Jahre Feuerwehr: Als die Einsatzfahrzeuge mit Muskelkraft gezogen werden mussten

Auf sie können sich die St. Aldegunder verlassen: Ihre Feuerwehr ist Tag und Nacht einsatzbereit. Am ersten Oktoberwochenende wird der 100. Geburtstag der Feuerwehr gefeiert.
Auf sie können sich die St. Aldegunder verlassen: Ihre Feuerwehr ist Tag und Nacht einsatzbereit. Am ersten Oktoberwochenende wird der 100. Geburtstag der Feuerwehr gefeiert. Foto: Sandra Gietz

Die Feuerwehr der Moselgemeinde St. Aldegund blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Am ersten Oktoberwochenende wir das Jubiläum gefeiert.

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Am 24. Juni 1924 gründete man in Aldegund (damals noch ohne „Sankt“) eine Freiwillige Feuerwehr“, der eine ganze Reihe jüngerer Männer beitrat. Am 22. Juni 1929 beging man in Verbindung mit dem Kreisverbandsfest ein Stiftungsfest. Brandmeister wurde nach Zustimmung der Gemeinde Peter Philipp Scheid. Man nannte Peter Philipp bis zu seinem Tod den „Fäierwehr-Pidder“. Zu den Kosten der Ausrüstung der Feuerwehr gab die Gemeinde einen Zuschuss und beantragte zu diesem Zweck von der Forstbehörde einen sogenannten Sonderhieb. Das berichtet der langjährige St. Aldegunder Lehrer Wilhelm Klein in seiner um 1930 entstandenen Chronik.

Weck und Wurst für den Spritzentest

Die Chronik berichtet aber auch, dass schon um 1780 ein „Feuerlöschwesen“ bestand, dem 24 Männer angehörten – ohne als Verein organisiert zu sein. Im April 1789 wurde eine handbetriebene Feuerspritze ausprobiert. Bei diesem Test erhielt jeder der 24 Feuerwehrleute ein Maß Wein und einen Weck. Noch bis 1983 musste die Freiwillige Feuerwehr des Ortes mit Vorkriegsgeräten arbeiten. Die Karre mit der Zugleiter hatte noch mit Eisen beschlagene Holzräder, die alte Motorspritze stand auf einem Einachs-Hänger aus eigener Werkstatt.Die Fahrzeuge mussten mit Muskelkraft gezogen oder geschoben werden.

1983 begann die Moderne

1983 brachte dann eine wesentliche Verbesserung der Ausrüstung. Die Feuerwehr hatte bis dahin ihre Geräte im Keller der alten Schule untergesellt. Mit dem Neubau von 1983 im ehemaligen Garten Hermann Pauly zog man in moderne, geräumigere Räumlichkeiten und die Feuerwehr erhielt ihr erstes Fahrzeug, einen Ford Transit.

Gleichzeitig startete die Jugendfeuerwehr. Nach 30 Jahren wurde der Ford Transit 2015 durch ein neues Fahrzeug der gleichen Klasse ersetzt. Derzeit hat die Feuerwehr 25 aktive Mitglieder. Neben ihrer Aufgabe bei Bränden, Unwettern, Unfällen, bei und nach Hochwassern zu helfen, ist die Feuerwehr seit Generationen zuständig für das Schlagen, Transportieren und Aufstellen des Maibaums in den Tagen vor dem 1. Mai.

Jubiläumsfeier am ersten Oktoberwochenende

Am ersten Oktoberwochenende feiert die Wehr ihr 1000-jähriges Bestehen. Am Donnerstag, 3. Oktober, findet das Federweißen-Fest auf dem Festplatz statt. Das 100. Jubiläum begeht man auf dem Festplatz mit einer Feier am Sonntag, 6. Oktober,ab 14 Uhr.

Die Bürger von St. Aldegund, die Feuerwehrkameraden aus der Nachbarschaft und Vertreter aus Verwaltung und Politik sind dazu eingeladen. Auf dem Festplatz sind historische Gerätschaften ausgestellt, es wird Kaffee und Kuchen angeboten und die Kinder dürfen sich auf eine Hüpfburg freuen, teilt die Feuerwehr des Ortes abschließend mit.