Kreis Altenkirchen

Tierschutzpreis geht nach Friedewald: Michael Buhl liegt das Wohl seiner Kühe am Herzen

Im Kreis seiner Familie nahm Landwirtschaftsmeister Michael Buhl den Tierschutzpreis des Landes aus den Händen von Ministerin Katrin Eder entgegen. Thorsten Stahl/Kreisverwaltung
Im Kreis seiner Familie nahm Landwirtschaftsmeister Michael Buhl den Tierschutzpreis des Landes aus den Händen von Ministerin Katrin Eder entgegen. Thorsten Stahl/Kreisverwaltung Foto: Thorsten Stahl/Kreisverwaltung Altenkirchen/Thorsten Stahl

Es ist der Beweis, dass eine moderne und leistungsfähige Landwirtschaft sehr gut mit dem Tierwohl und Tierschutz vereinbar ist. Im Betrieb von Michael Buhl in Friedewald werden rund 130 Mutterkühe in fünf Herden mit großer Sorgfalt gehalten – über allem steht der Respekt vor dem Geschöpf und Lebewesen. Für seinen „vorbildlichen beruflichen Umgang mit Tieren“ ist Michael Buhl jetzt ausgezeichnet worden.

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Der Landwirtschaftsmeister aus dem Daadener Land erhielt am Dienstag, 23. Januar 2024, in Mainz den Tierschutzpreis 2023 des Landes Rheinland-Pfalz. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung hervor. Buhl, einer von drei Preisträgern, nahm die Urkunde aus den Händen von Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, entgegen. Mit dabei war auch Harald Grünau. Der Leiter des Veterinäramts der Kreisverwaltung Altenkirchen hatte den Friedewälder für den Preis vorgeschlagen.

Tiefenentspannung für jedes Rind

Unter anderem mit einem besonderen Bewerbungsvideo hatte man in Mainz auf das berufliche Selbstverständnis von Michael Buhl aufmerksam gemacht. Darin wird gezeigt, wie einzelne Rinder aus einer freilaufenden Herde selektiert und in einen Anhänger gelotst werden. Das ist in der Regel für die Tiere, gewöhnt an die extensive Weidehaltung, mit purem Stress verbunden, nicht selten kommt es zu Angst- oder gar Panikreaktionen. Doch eine spezielle Einzäunung, eine geschickt konstruierte „Einbahnstraße“ und letztlich ein eingespieltes Team sorgen dafür, dass jedes Rind fast schon tiefenentspannt sein Ziel findet.

Landwirt gibt sein Wissen gern weiter

Sein Wissen hütet Buhl nicht als persönliches Geheimnis, vielmehr gibt er seine Erfahrungen längst an interessierte Kollegen weiter, auch an der Andreas-Hermes-Akademie des Deutschen Bauernverbands in Bonn. Auch deshalb stand für die Veterinäre aus dem Kreishaus sofort fest, dass diese Arbeit eine Würdigung mehr als verdient hat. „Wir freuen uns natürlich riesig, dass unser Vorschlag einen solchen Anklang gefunden hat und ein Betrieb aus dem Kreis Altenkirchen diesen bedeutenden Preis erhält.

In einer Zeit, in der die Landwirtschaft häufig unsachlich kritisiert wird, zeigt die Arbeitsweise von Michael Buhl, welche Innovationen gerade auch im Bereich Tierschutz in der Nutztierhaltung möglich sind. Neben dem unmittelbaren Nutzen für das Tierwohl schafft seine Arbeit damit auch Vertrauen in die Landwirtschaft und die Viehhaltung““, so Kreisveterinär Grünau, der dem Friedewälder auch im Namen von Landrat Peter Enders gratulierte.

Alle Auszeichnungen gingen in den Norden von Rheinland-Pfalz

Es war die 30. Preisverleihung des Ministeriums, diesmal musste eine Jury unter 21 eingereichten Vorschlägen auswählen. Dabei räumte der Norden von Rheinland-Pfalz komplett ab: Denn neben Michael Buhl gingen die weiteren, mit jeweils 2000 Euro dotierten Preise an den Verein Koblenzer Katzenhilfe und die Wildtierpflegestation Koblenz. „Tierschutzengagement ist vielfältig und lebt vom tatkräftigen Einsatz jeder und jedes Einzelnen“, sagte Katrin Eder. Und das, was ihr zur Arbeit des Landwirts aus Friedewald aufgeschrieben worden sein, „liest sich ganz, ganz wunderbar“.

Buhl will im Umgang mit Tieren neue Perspektiven aufzeigen

Begleitet worden war Buhl von Bürgermeister Helmut Stühn, Ortsbürgermeister Karl-Heinz Buhl und seiner gesamten Familie – was fast schon symbolischen Charakter hatte. Denn der Preisträger ließ keinen Zweifel daran, dass seine Arbeit auch auf dem Wissen früherer Generationen beruht. Ihm gehe es darum, im Umgang mit den Tieren neue Perspektiven aufzuzeigen: „Das ist ein Weg, den wir weiter gehen müssen.“ Sein besonderer Dank ging an Mitarbeiter Patrick Hombach, der seit 2015 maßgeblichen Anteil an der Umsetzung des Konzepts hat. Und natürlich nutzte Buhl die Gelegenheit, um bei der Politik um Unterstützung und Verständnis für die heimischen Rinderhalter zu werben, denn: „In Deutschland können wir noch Einfluss auf die Tierhaltung nehmen, im Ausland nicht.“