DRK-Kinderklinik Siegen und St. Marien-Krankenhaus planen Eltern-Kind-Zentrum auf dem Wellersberg
Für eine zukunftsfähige Geburtshilfe: Auf dem Siegener Wellersberg soll ein Eltern-Kind-Zentrum entstehen
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Mit einem großen, modernen und zentral gelegenen Eltern-Kind-Zentrum auf dem Wellersberg möchten die DRK-Kinderklinik Siegen und die Marien- Gesellschaft Siegen mit dem St. Marien-Krankenhaus das Thema „Geburtshilfe“ in Siegen-Wittgenstein zukunftsfähig und familienorientiert aufstellen.

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Aktuell gibt es laut einer Pressemitteilung der Marien-Gesellschaft im Einzugsgebiet viele kleine und mittlere sowie zwei große Geburtshilfen. Doch während in ganz Deutschland in den vergangenen Jahren bereits moderne Eltern-Kind-Zentren entstanden seien, halte man in der Region an dezentralen Modellen fest.

Genau das möchten die Geschäftsführer und die Chefärzte der Neugeborenen-Medizin und der Geburtshilfe der beiden Siegener Kliniken in Zukunft ändern. Ein Konzept, wie eine solche Lösung auf dem Wellersberg, dem Standort der DRK-Kinderklinik, aussehen könnte, haben die beiden federführenden Chefärzte Markus Pingel und Dr. Badrig Melekian gemeinsam mit den Geschäftsführern Carsten Jochum und Hans-Jürgen Winkelmann vor Kurzem vorgestellt.

In einem Neubau, der direkt an den modernsten Teil der DRK-Kinderklinik angebunden ist, möchten die Verantwortlichen eine große, moderne Geburtshilfe mit 36 Betten sowie eine Neonatologie mit 18 Intensiv- und 25 pädiatrischen Betten einrichten. Sie bildet dann, so der Plan, die Grundlage für eine Versorgung von rund 3000 Geburten pro Jahr im engeren Einzugsgebiet.

„Das Verfahren ist bereits so weit vorangeschritten, dass Anträge zur Bewilligung von Fördergeldern für dieses Unterfangen beim Land eingereicht wurden“, sagt Hans-Jürgen Winkelmann. Die Pläne beinhalten Detailplanungen mit einem familienzentrierten Konzept auf mehr als 3000 Quadratmetern Fläche sowie entsprechende Geburtssäle, Rooming-In-Bereiche und weitere Elemente, die es laut Pressemitteilung in dieser Ausprägung bislang in der Region noch nicht gibt.

Bei aktuell rund 8000 Geburten pro Jahr im erweiterten Einzugsgebiet sehen die Verantwortlichen Bedarf. Gleichzeitig soll die Entwicklung auch den Fortbestand der Siegener Kinderklinik auf lange Frist mit sichern.

„Mit einer großen Bündelung der medizinischen und pflegerischen Kompetenz in den relevanten Bereichen Gynäkologie, Geburtshilfe, Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Kinderchirurgie würde das Eltern-Kind-Zentrum dann allen aktuellen und zukünftigen Ansprüchen gerecht werden und dem in der Medizin unumstrittenen Ansatz der Zentralisierung von Leistungsbereichen aus Gründen der Versorgungsverbesserung entsprechen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Das Investitionsvolumen für den Neubau bewege sich im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Bei einer Unterstützung durch das Land sei das Jahr 2025 ein realistischer Zeitpunkt für die Inbetriebnahme. „Wir sehen in diesem Konzept die Möglichkeit, neben einer verbesserten Versorgung auch die Zukunft der Kinderklinik und damit zahlreiche Arbeitsplätzen langfristig zu sichern“, erklärt Carsten Jochum als Geschäftsführer der DRK-Kinderklinik.

Markus Pingel und Dr. Badrig Melekian ergänzen: „Nur mit einem solchen Ansatz ist eine zukunftsträchtige, familienzentrierte Versorgung von Normal- und Risikogeburten in der Region zu erreichen, wie sie bereits in vielen anderen Regionen Standard ist. Das jetzige Versorgungsangebot hat aus unserer Sicht schon lange seine Grenzen erreicht.“

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