Kreis Altenkirchen

Arbeitsmarkt im Kreis Altenkirchen: Späte Ferien verlängern Sommerspitze

Agentur für Arbeit Köln
Blick auf die Agentur für Arbeit. Foto: Rolf Vennenbernd/picture alliance/dpa

Entgegen der in Vorjahren üblichen Entwicklung steigt auch im August die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied weiter. 9720 arbeitslose Frauen und Männer zählten die Statistik der Bundesagentur für Arbeit Ende August in den von der Agentur betreuten Landkreisen Neuwied und Altenkirchen. Im Vergleich zum Juli ist dies ein Anstieg um 115, und im Vorjahresvergleich um 729 Personen.

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Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Im Landkreis Altenkirchen allein sind 4178 Arbeitslose gemeldet. Das ist ein Anstieg um 58 Personen gegenüber dem Juli und 395 Personen gegenüber dem August des Vorjahres. Hier liegt die Quote bei 5,8 Prozent und ist damit um 0,1 Punkte zum Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

Agentur für Arbeit Köln
Blick auf die Agentur für Arbeit.
Foto: Rolf Vennenbernd/picture alliance/dpa

„Ein Anstieg ist eher untypisch für den August, allerdings lässt sich diese Entwicklung teilweise mit den späten Sommerferien in diesem Jahr erklären“, sagt Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuwied. „Viele junge Leute orientieren sich nach Abschluss der Ausbildung oder eines Studiums neu. Diese These unterstreicht der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 25-Jährigen um 52 Personen im Monatsverlauf.“ Jedoch ist dies nicht allein der Grund. Auch die Rezession sorgt für eine verhaltene Einstellungsbereitschaft bei den Unternehmen und macht sich zunehmend am Arbeitsmarkt bemerkbar.

Hohe Fluktuation

Die Fluktuation war im August wie immer hoch. 2056 Personen meldeten sich im Monatsverlauf arbeitslos, während 1948 Personen sich abmeldeten. Während 730 Personen aus der Erwerbstätigkeit und 583 aus einer Ausbildung oder Maßnahme in die Arbeitslosigkeit eintraten, verließen 502 sie in Erwerbstätigkeit und 550 traten eine Ausbildung oder eine Maßnahme an. „Daraus wird deutlich, dass die Zahl derer, die ihre Arbeit verloren haben, größer ist als die Zahl derjenigen, die eine neue Beschäftigung aufnehmen konnten“, sagt Stefanie Adam.

Passend zur verhaltenen Stimmung und Lage in der heimischen Wirtschaft befinden sich die monatlichen Stellenmeldungen, die den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Neuwied und der beiden Jobcenter Kreis Altenkirchen und Neuwied erreichen, weiterhin auf Talfahrt. Im August wurden nur 310 Stellen zur Besetzung gemeldet, 133 weniger (minus 30 Prozent) als im August 2023 und 312 weniger als im August 2022.

Davon unberührt bleibt die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen. Von 2212 gemeldeten Ausbildungsstellen im Ausbildungsjahr 2023/24 sind aktuell noch 710 unbesetzt, 56 weniger als im Vorjahr. Doch nur 230 Bewerber sind derzeit noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle.