Kreis Altenkirchen

Anfrage an Landrat Enders: SPD wünscht sich „Hebammenzentrale“ für das AK-Land

Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl

Mit einer Anfrage an Landrat Peter Enders hat die SPD-Fraktion im Altenkirchener Kreistag die Einrichtung einer „Hebammenzentrale“ für das AK-Land auf die politische Agenda gehoben. Es sei keine klassische Anfrage, bei der die Fraktion von der Verwaltung etwas wissen will, teilt die SPD in einer Pressemitteilung mit.

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Im Schreiben des Fraktionssprechers Bernd Becker an den Landrat heißt es: „Vielmehr haben wir die Bitte an die Verwaltung, ihrerseits den Iststand zu erheben und zu prüfen, ob die Einrichtung einer ,Hebammenzentrale' für uns im Kreis oder in Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen eine sinnvolle Option wäre. Zumindest auf den ersten Blick scheint das aus unserer Sicht so zu sein.“

Zu ihren Beweggründen schreiben die Sozialdemokraten: „In den Medien wurden zurückliegend Personalmängel und Haftungsprobleme freiberuflicher Hebammen thematisiert. Dass Schwangere Beratung und Ansprechpartner zu allen Tages- und Nachtzeiten benötigen, ist eine Binsenweisheit. Dabei geht es in erster Linie um die 24/7-Verfügbarkeit, die Vermittlung von Hebammen und die Koordinierung der Urlaube und Dienstleistungskapazitäten der teilnehmenden freiberuflichen und angestellten Hebammen. Eine einheitliche Rufnummer und die aktuelle Pflege der benötigten Daten wären das ,Kerngeschäft' eines solchen Verbundes.“

Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, teilt mit, dass sie von Hebammen auf das Thema angesprochen worden sei und aus Sicht einer Mutter den Wunsch nach einem Ansprechpartner rund um die Uhr sehr gut nachvollziehen könne. Außerdem würde eine solche koordinierende Stelle auch die Arbeit der Hebammen unterstützen und die Tätigkeit für sie attraktiver gestalten.

Darüber hinaus führe die Hebammenzentrale zu einer Entlastung der Kinderärzte, wie die bisherigen Erfahrungen damit zeigen. Bätzing-Lichtenthäler weiß: „In den Kreisen Mainz-Bingen, Vulkaneifel und Bitburg sind derartige ,Hebammenzentralen' erfolgreich in Betrieb. Sie wurden installiert, um entweder die Versorgung zu ergänzen oder für alle Beteiligten besser zu koordinieren. Die Landesregierung sieht darin eine zielführende Problemlösung und fördert die Maßnahmen durch anteilige Finanzierung.

Konkret stellt die SPD die folgenden Fragen:

  • Wie stellt sich die Situation im Kreis Altenkirchen dar?
  • Wäre eine Hebammenzentrale geeignet, die Situation für die Schwangeren zu verbessern?
  • Könnte eine gute Koordination der im Kreis tätigen Hebammen deren Auslastung und Dienstleistungsangebot optimieren?
  • Käme es hierdurch zu einer Entlastung der Ärzteschaft?
  • Würde sich eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen anbieten?
  • Könnten die Krankenhäuser in der Region wichtiger Bestandteil des Netzwerks werden?

Die SPD-Fraktion betont, dass es nicht um den Reflex gehe „Da gibt es eine Förderung, also bewerben wir uns“. Becker stellt klar: „Wir würden uns freuen, wenn der Kreis mit Betroffenen und Akteuren zusammen den Bedarf und die Bereitschaft mitzumachen erhebt, um dann gemeinsam über die Finanzierung und einen Förderantrag zu entscheiden.“ red