Kirchsahr/VG Altenahr

Wiederaufbau nach der Flut: Drei neue Brücken für Wanderer im Sahrbachtal

Von Redaktion
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Nach rund fünfmonatiger Bauzeit sind nun drei nach der Flutkatastrophe wiederaufgebaute Fußgängerbrücken im Sahrbachtal offiziell für die öffentliche Nutzung freigegeben worden – rechtzeitig zur kürzlich begonnenen Herbstwanderzeit. Die Freude bei allen Beteiligten darüber ist groß. Foto: Thorsten Truetgen

Kirchsahrs Ortsbürgermeister Stefan Zavelberg und Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Altenahr, war die Freude anzusehen: Nach rund fünfmonatiger Bauzeit sind nun drei nach der Flutkatastrophe 2021 wiederaufgebaute Fußgängerbrücken im Sahrbachtal offiziell für die öffentliche Nutzung freigegeben worden – rechtzeitig zur kürzlich begonnenen Herbstwanderzeit.

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„Wir sind froh, dieses Kapitel der Flutfolgen wie geplant erfolgreich abschließen zu können. Dies ist ein weiterer kleiner Schritt zurück in eine neue Normalität. Der heutige Tag fühlt sich richtig gut an, und das ist ein Grund für uns, die offizielle Freigabe der Brücken mit den Projektbeteiligten zu feiern“, so Stefan Zavelberg. Auch Bürgermeister Dominik Gieler freut sich über die Freigabe der drei Brücken. „Es wird oft kritisiert, dass der Wiederaufbau nicht vorangeht und auch die in der Akutphase von Landes- und Bundespolitikern dargestellte Chance, das Ahrtal könne eine Modellregion werden, verpasst wurde. Diese drei Brücken sind das sicht- und greifbare Gegenteil“, so Gieler und meinte damit auch die besondere Bauweise mit hochmodernem Carbonbeton.

Modernen Baustoff verwendet

„Diese drei Fußgängerbrücken gehören in Rheinland-Pfalz zu den ersten Brücken, die unter Verwendung dieses modernen Baustoffes gefertigt werden. Um den Wiederaufbau nachhaltig durchzuführen, haben sich die Verbandsgemeinde Altenahr und unsere Ortsgemeinden entschieden, bei den weiteren vielzähligen Brückenbauprojekten, die wir noch zu bewältigen haben, ebenfalls innovative und moderne Baustoffe zu verwenden. Die Details werden wir beim jeweiligen Baubeginn mitteilen. Vielleicht werden wir so doch noch zur damals genannten Modellregion“, ergänzte Gieler.

Dies ist ein weiterer kleiner Schritt zurück in eine neue Normalität. Der heutige Tag fühlt sich richtig gut an.

Stefan Zavelberg, Ortsbürgermeister Kirchsahr

„Wir freuen uns, dass rechtzeitig zur Herbstsaison unsere Wanderwege mit Fertigstellung dieser Brücken wieder vollständig begehbar sind. Nun hoffen wir, dass sich im Zuge des Wiederaufbaus und der Dorfentwicklung auch noch Gastronomen für unser Tal interessieren und hier tätig werden möchten“, warb Stefan Zavelberg für die Ansiedlung entsprechender Angebote. Für das Wandergebiet Sahrbachtal sind die Brücken elementar. Durch ihre Zerstörung waren die beliebten Wanderrouten durch das Sahrbachtal touristisch nur eingeschränkt nutzbar.

Zavelberg freute sich, zur Freigabe der Brücken auch eine Delegation des Vereins „Freundeskreis Sahrbachtal“ zu begrüßen. Seit seiner Gründung 2003 engagiert sich der Verein für die Planung und Realisierung von Projekten im Sahrbachtal und setzt sich für den Erhalt und Ausbau geschaffener Werte, wie etwa der Illumination des Gretelstollens, oder die Pflege und den Ausbau der Wanderwege im Sahrbachtal und den angrenzenden Ahrgebirgshöhen ein.

Optisch sehr ansprechend

Die neuen Brücken im Sahrbachtal sind aus optisch ansprechenden Stahlkonstruktionen hergestellt. Die Wegfläche der Brücken ist aus Carbonbeton. Im Gegensatz zu Stahlbeton, dessen Bewehrung mit Stahlelementen erfolgt, ist Carbonbeton ein Verbundwerkstoff, dessen Bewehrung aus Kohlenstofffasern besteht.

Die verwendete Carbonbewehrung hat eine höhere Zugfestigkeit als bisher üblicher Bewehrungsstahl. Dadurch wird weniger Bewehrungsmaterial benötigt. Auch eine mehrere Zentimeter dicke Betondeckung als Korrosionsschutz der Stahlbewehrung muss nicht mehr berücksichtigt werden. Dadurch können Betonteile dünner und filigraner gefertigt und Material eingespart werden, was eine deutliche CO2-Einsparung ermöglicht.

Die kleinste der drei Brücken hat eine Spannweite von zehn Metern, die Spannweite der größten Brücke beträgt 14 Meter bei einer jeweiligen Breite von 1,50 Metern. Der Bau der drei Brücken wird aus dem Wiederaufbaufonds finanziert. Die Orts- und die Verbandsgemeinde haben für diese reinen Wiederaufbaumaßnahmen keine Eigenanteile zu tragen.