Bad Neuenahr

Weniger Schmerz verspricht bessere Heilung: Bad Neuenahrer Klinik ausgezeichnet

Schmerzdienst am Krankenhaus Maria Hilf: Für eine erstklassige schmerzmedizinische Betreuung im Kontext eines operativen Eingriffs wurde das Team jüngst vom TÜV Rheinland rezertifiziert.
Schmerzdienst am Krankenhaus Maria Hilf: Für eine erstklassige schmerzmedizinische Betreuung im Kontext eines operativen Eingriffs wurde das Team jüngst vom TÜV Rheinland rezertifiziert. Foto: Anne Orthen

Damit Patienten vor, während und nach einer OP keine unnötigen Schmerzen erleiden müssen, dafür sorgen am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr eine ganze Reihe Schmerzspezialisten. Für die Einhaltung höchster Qualitätsstandards wurde das Team nun erfolgreich rezertifiziert. Das teilt das Marienhaus Klinikum mit.

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Schmerzen sind normale Warnsymptome unseres Körpers und helfen, Krankheiten sowie Verletzungen zu erkennen und einzuschätzen. Dazu sind sie hilfreich und sinnvoll. Nach einer Operation und mit Beginn der Heilung haben Schmerzen jedoch ihren Zweck erfüllt. „Nun gilt es, Schmerzen möglichst effizient zu lindern, um eine rasche Genesung zu fördern“, erklärt Harald Lörler, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr. Für eine erstklassige schmerzmedizinische Betreuung im Kontext eines operativen Eingriffs sei das Klinikum bereits 2013 vom TÜV Rheinland zertifiziert worden. Im Sinne einer kontinuierlichen Qualitätssicherung sei die Einhaltung streng definierter Standards nun erneut überwacht und erfolgreich bestätigt worden, so das Klinikum.

Grundsätzlich gelte: Wer nicht unter Schmerzen leidet, ist nach einer OP deutlich schneller wieder mobil. Darüber hinaus könne eine gute Schmerzbehandlung eine schmerzbedingte Schwächung der Abwehrkräfte verhindern und somit eventuellen Infekten vorbeugen. „Wenn der Schmerz trotz Therapie weiter zunimmt, kann das hingegen auf Komplikationen – wie eine Entzündung oder eine Durchblutungsstörung – hindeuten“, ergänzt Carmen Breitbach, die den Akutschmerzdienst als Oberärztin leitet. „Auch in diesem Kontext zahlt es sich aus, die Schmerzentwicklung genau im Auge zu behalten.“

Pflegekräfte mit besonderer Rolle

Eine zentrale Rolle beim Schmerzmanagement komme den Pflegekräften des Klinikums zu. Um die Schmerzintensität des Gegenübers besser einschätzen zu können, arbeiten sie mit einer Skala: „Null bedeutet keinen Schmerz, zehn der größte vorstellbare Schmerz“, erklärt Manuela Tarrach. Als Pain Nurse gehört sie zu den Schmerzspezialisten des Klinikums und ist damit Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Schmerzbehandlung. Unterstützt werden die Pain Nurses von mehreren Schmerzmentoen. Sie alle seien intensiv geschult und hätten zum Beispiel besondere Kompetenzen im Erkennen von Schmerz – eine wertvolle Qualifikation zum Beispiel im Umgang mit demenzkranken Menschen, Kindern sowie anderen Patientinnen und Patienten, denen die Einschätzung und Kommunikation ihrer Schmerzen schwerfällt, heißt es der Mitteilung des Klinikums.

Nicht nur die Schmerztherapeuten, sondern alle Ärzte des Hauses seien für das Thema sensibilisiert. Abgesandte aus jeder operierenden Fachabteilung nähmen regelmäßig an hausinternen Qualitätszirkeln teil. Zusätzlich informierten sich die Schmerzexperten des Klinikums in regelmäßigen Fortbildungen über neue Methoden, neue Medikamente sowie aktuelle Erkenntnisse der Schmerzforschung. „Wir legen großen Wert darauf, die definierten Standards immer wieder zu überarbeiten und anzupassen“, sagt Breitbach. Alle drei Jahre würden die Prozesse von unabhängigen Auditoren überprüft und rezertifiziert. red

Marienhaus Klinikum

Das Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler besteht aus dem Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr sowie der Brohltal Klinik St. Josef, einer Fachklinik für geriatrische Rehabilitation, in Burgbrohl. Es gehört zur Marienhaus-Gruppe, einem der größten christlichen Träger sozialer Einrichtungen in Deutschland. Die Gruppe betreibt 15 Kliniken an 16 Standorten, vier medizinische Versorgungszentren, 18 Einrichtungen für Menschen im Alter, zwei Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen an drei Standorten, 13 stationäre und ambulante Hospize sowie neun Bildungseinrichtungen. red