Bad Neuenahr-Ahrweiler

Weniger Mitglieder, Vorstandsposten vakant: Kammerchor Bad Neuenahr-Ahrweiler steht vor Herausforderungen

kammerchor
Bei der Mitgliederversammlung des Kammerchores wurden Peter Nagel und Bernd Schmidt für zehn Jahre, Sabine Neuhaus für 25 Jahre und Gertrud Stahl für fünf Jahre Mitgliedschaft mit einer Urkunde und einem guten Wein geehrt. Hinten links auf dem Foto zu sehen ist der Erste Vorsitzende Stefan Giffels, rechts der Chorleiter Henrik Hasenberg. Foto: Waltraud Schmickler-Urbanke

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Kammerchors Bad Neuenahr-Ahrweiler hat es erfreuliche Rückblicke und motivierende Ausblicke, aber auch bedenkliche Ausführungen des Ersten Vorsitzenden Stefan Giffels zur weiteren Entwicklung des Chors gegeben. Dies geht aus einem Nachbericht zu der Versammlung hervor.

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Giffels rief in seinem Jahresbericht die gelungenen Konzerte in der ehemaligen Klosterkirche Calvarienberg sowie die spektakuläre und beeindruckende Aufführung der „Matthäus-Passion“ von Carl Philipp Emanuel Bach im März dieses Jahres in Erinnerung. „Der neue Chorleiter Henrik Hasenberg hatte den Chor auf den letztgenannten Auftritt mit viel Engagement vorbereitet und dabei ein für seine jungen Jahre erstaunliches Können unter Beweis gestellt. Der erste Auftritt unter seiner Leitung fand 2023 im Rahmen der Städtepartnerschaft im Helmut-Gies-Bürgerzentrum Ahrweiler gemeinsam mit dem Chor aus Brasschaat statt.“

Schon das Weihnachtskonzert im Blick

Die aktuellen Proben sind auf das Weihnachtskonzert am Sonntag, 5. Januar 2025, in der Rosenkranzkirche Bad Neuenahr ausgerichtet. Zur Aufführung kommen die „Weihnachtshistorie“ von Heinrich Schütz und das „Te Deum“ von Jan Dismas Zelenka, einem tschechisch-böhmischen Barockkomponisten. Am Wochenende vom 17. und 18. Mai 2025 reist der Chor wieder nach Brasschatt und wird gemeinsam mit dem Chor der Partnerstadt zugunsten eines gemeinnützigen Zwecks auftreten. Im November 2025 soll „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms sowohl in Bad Neuenahr-Ahrweiler als auch in Köln zusammen mit einem Chor der dortigen Musikhochschule zur Aufführung kommen. Zur Vorbereitung ist ein gemeinsames Probenwochenende geplant.

Mitgliederzahl sinkt – aber 2024 erfreuliche Entwicklung

Stefan Giffels teilte mit, dass die Gesamtzahl der Mitglieder in den vergangenen Jahren vor allem durch die Corona-Pandemie und auch durch die Ahrflut gesunken ist. Immerhin sind 2024 aber drei neue Sängerinnen dem Chor beigetreten, und der Altersdurchschnitt hat sich ebenfalls positiv entwickelt. „Dennoch kann keiner die Augen davor verschließen, dass der Chor mittelfristig nur durch neue Zugänge Bestand haben wird“, heißt es in dem Bericht. Aus diesem Grund wollen die Aktiven sich auch über die üblichen Auftritte hinaus in der Öffentlichkeit zeigen.

Am Samstag, 31. August, wirkt der Chor beim Familienfest im Mehrgenerationenhaus mit. Gäste sind um 14 Uhr zu einer Mitmach-Schnupperprobe eingeladen. Eine weitere öffentliche Probe bietet der Chor am Montag, 9. September, abends auf der kleinen Bühne im Kurpark an. „Vielleicht lockt den einen oder anderen auch die Möglichkeit, zukünftig an einer kontinuierlichen Stimmbildung teilzunehmen“, hofft der Chor. Ab Mitte September wird sie alle zwei Wochen montags parallel zur Probe angeboten.

Kernpositionen müssen neu besetzt werden

In die positive Zukunftsmusik mische sich schon jetzt ein schwerer, düsterer Unterton im Ausblick auf das Jahr 2025, heißt es in dem Bericht weiter: „Bei den dann anstehenden Vorstandswahlen stehen sechs Vorstandsmitglieder nicht mehr zur Wahl. Nur vier sind bereit, nochmals zu kandidieren. Wesentliche Kernpositionen müssen neu besetzt werden. Die Zukunft des Kammerchors wird davon abhängen, dass sich bei der nächsten Vorstandswahl genügend Kandidatinnen und Kandidaten zur Verfügung stellen.“ Stefan Giffels machte deutlich, dass die Belastung für den Einzelnen umso geringer werde, je mehr Mitglieder Aufgaben übernehmen würden. red