Rückblick: Die Weihe des Denkmals am Totensonntag 1932
Geweiht wurde das Denkmal am 20. November, dem Totensonntag des Jahres 1932. Richard Genn, ein Wehrer Bürger, dem die Geschichte seines Heimatortes sehr am Herzen liegt, ist im Besitz einiger Originalausschnitte aus der „Andernacher Volkszeitung“ und dem „Mayener Tageblatt“, in denen über die Feier berichtet wird.
Darin heißt es unter der Schlagzeile „Weihe des Wehrer Heldenmals“: „Totensonntag für eine Eifelgemeinde, die an diesem grauen Novembernachmittag ihrer teuersten Toten gedenkt und diesem besonderen Gedenken in der Weihe eines einzigartigen Denkmals für die im Weltkrieg gefallenen 41 Söhne der Gemeinde dauernden Ausdruck verleiht. Das liebevoll gehegte und unter größter Opferbereitschaft durchgeführte Denkmalswerk ist eines der schönsten und sinnigsten Kriegerdenkzeichen unserer engeren Heimat. Umgeben von stimmungsvollen Baugruppen, überschattet von der uralten Dorflinde, zu Füßen des ehrwürdigen Pfarrhauses und in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche steigt wuchtig aus einem Basaltbecken ein 400 Zentner schwerer Basaltfindling auf, der wiederum gekrönt wird von einem Wasserbecken und einem Kreuz. Den seitlichen Abschluss findet dieses wirkungsvolle Ehrenmal in zwei quadratischen, mit schlichter, bildhauerischer Arbeit ausgeschmückten Basaltlavasäulen, die in ausgehauener Schrift die Namen der gefallenen Helden von Wehr tragen. In ernstem Zug schritten die Männer des Dorfes, die Vereine mit ihren Fahnen durch das fahnengeschmückte Dorf vor das Pfarrhaus. Gemeindevorsteher Johann Frings begrüßte im Namen der Gemeinde den Ehrenbürger des Dorfes, Abt Dr. Ildefons Herwegen (Maria Laach), Landrat Dr. Röhm, Bürgermeister Beck (Burgbrohl) und alle Gäste. Dann ergriff Abt Ildefons das Wort: In dieser Stunde, so führte der hochwürdigste Herr aus, gehen die Gedanken zurück in jene Tage, die das ganze deutsche Land geeint sahen in dem Gedanken, die Heimat zu verteidigen. Damals hat es keine Parteien mehr gegeben. Eine erhebende Zeit ist es gewesen, aber auch eine Zeit der Tränen und der Trauer, der Trauer um das traurige Geschick, das unser Vaterland getroffen. Wir mussten uns dem Ratschlusse Gottes beugen. In dieser Stunde müssen wir derer, die für uns ihr Leben geopfert, in schweigendem Gebet gedenken. Entblößten Hauptes stand die Menge im tropfenden Regen. Leise spielte die Musik das Lied vom guten Kameraden.“ hwk