Überall nur noch Verwüstung: Die Katastrophe an der Ahr zerstört Jahrhunderte alte Gebäude und Traditionen
Die Erzählungen lassen nur erahnen, wie unvorbereitet die Menschen auf die Flutwelle waren. Keinerlei Hinweise habe es gegeben, dass eine Flutwelle drohe, berichten Augenzeugen. Zum Bespiel Hans D. Jüchtern: Sein 80-jähriger Freund sei in seinem Bastelkeller gewesen, als die Flut kam. Glücklicherweise habe er seine Dokumente schnappen und zu einer Freundin fliehen können, erzählt Jüchtern, der nun dabei ist, die Einfahrt zum Haus seines Freundes freizuräumen. Dabei habe es zuvor Twitter-Warnungen gegeben, sagt ein Beobachter. „Da hätte man doch die Menschen warnen können.“
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Der Bahnhof von Heimersheim direkt neben der Ahr: eine Trümmerlandschaft
Christian Koniecki
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Die Reste der alten Brücke zwischen Heppingen und Heimersheim
Christian Koniecki
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Bad Neuenahr: Der Platz an der Linde
Christian Koniecki
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Die Straße zum Historischen Weihaus St. Peter in Walporzheim ist nicht wiederzuerkennen.
Claudia Jüngling-Bergmann
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Die Landgrafenbrücke in Neuenahr: abgesackt
Christian Koniecki
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Besonders an der Bundesstraße sind in Dernau viele Häuser stark beschädigt.
Jan Lindner
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Auch in Altenahr hat die Flutwelle große Schäden angerichtet.
Weidner
Ein junger Mann in der Nachbarschaft ist immer noch schockiert über die Wucht der Flut. „Ich war bei meinem Eltern zu Besuch, als das Wasser kam. Wir haben uns gerade noch retten können, indem wir ins Dach ein Loch geschlagen haben“, sagt er.
Eigentlich ist Walporzheim ein idyllischer Weinort, der auch Liebhaber des guten Essens anzieht. Doch auch das bekannte Gourmet-Restaurant Brogsitter ist völlig zerstört. Von den umliegenden Weingütern wurden Fässer angeschwemmt, die nun feststecken. Der Geruch von Öl hängt in der Luft, es ist die Ahr, die stinkt. Ein Anwohner vermutet, ausgelaufenes Öl sei die Ursache. Im Minutentakt kreisen Hubschrauber über das Dorf, fliegen das Ahrtal hoch und runter.
Selbst wer von der Flut verschont wurde, muss nun mit den Folgen leben: Die Versorgungslage ist komplett zusammengebrochen. Geschäfte sind zerstört, der nächste Supermarkt ist leer gekauft. Im gesamten Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler haben zahlreiche Menschen weder Strom noch Wasser oder Gas. Die meisten Brücken sind zerstört – auch die Eisenbahnbrücke in Walporzheim. Massenhaft säumen weggespülte Autos, die nur noch mit dem Dach aus dem hinterbliebenen Schlamm ragen, die Straßen.