Nepomukbrücke ruft Anwälte auf den Plan
Streit um die Nepomukbrücke: Deutsche Stiftung Denkmalschutz mahnt Vrijdaghs ab
Abriss einer der ältesten Brücken nach Ahr-Flut wohl besiegelt
Abreißen oder erhalten? Die Diskussion über die Zukunft der Nepomukbrücke in Rech geht weiter. Foto: dpa/Thomas Frey
Thomas Frey. dpa

Die Diskussion um den Abriss der Nepomukbrücke wird nun auch justiziabel. Nach einem Bericht unserer Zeitung vom 15. März, in dem Rechs Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs sich auch zur Initiative der Denkmalschützer zum Erhalt der Nepomukbrücke geäußert hatte, wurde Vrijdaghs eine durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) veranlasste anwaltliche Abmahnung mit einer Aufforderung zur Unterlassung bestimmter Äußerungen zugestellt.

Aktualisiert am 13. April 2023 15:53 Uhr

Diese Abmahnung hat Vrijdaghs laut einer Pressemitteilung der VG Altenahr zurückweisen lassen. Daraufhin habe die Stiftung, so heißt es weiter, einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung beim Verwaltungsgericht Koblenz gestellt, auf den Vrijdaghs wiederum anwaltlich reagiert hat, damit der Antrag zurückgewiesen wird. „Es gibt so Tage, da würde man sich gern mal kneifen lassen, um festzustellen, dass man nicht träumt“, beschreibt Vrijdaghs den Tag, als er die Abmahnung bekam. Für ihn sei das Vorgehen der DSD angesichts der seiner Ansicht nach harmlosen Äußerungen unbegreiflich.

Vrijdaghs Anwälte plädieren auf Richtigkeit seiner Aussage

Die Stiftung stößt sich unter anderem an folgender Aussage von Vrijdaghs: „Von den mehr als 3000 Unterzeichnern kommen die wenigsten aus der Region. Die Unterzeichner kommen aus München, Stuttgart oder Hamburg, aber nicht aus der Region.“ Die DSD behauptet, der zweite Satz sei isoliert zu betrachten und enthalte somit eine Falschaussage, weil es ja einige wenige Unterzeichner aus der Region gebe. Vrijdaghs Anwälte, die Kanzlei Müller-Römer Rechtsanwälte aus Köln, weisen darauf hin, dass beide Sätze natürlich zusammenzulesen sind und also für jeden Leser klar ist, dass eben nur sehr wenige Unterzeichner aus der Region kommen und die Aussage damit richtig sei.

Klare Rechts- und Faktenlage hinsichtlich der Nepomukbrücke

„Es spricht grundsätzlich überhaupt nichts gegen eine denkmalschützende Initiative“, so Vrijdaghs. „Aber wie in diesem Fall unter Missachtung der Realitäten in Rech vorgegangen wird, und wie ich persönlich angegangen werde, ist für mich extrem befremdlich. Hinsichtlich der Nepomukbrücke, die auch ich immer als sehr schön wahrgenommen habe, gibt es nach meinem Verständnis eine klare Rechts- und Faktenlage. Diese führt dazu, dass die Brücke leider abgerissen werden muss. Wir haben nach der Flutkatastrophe mit dem Aufbau des Ahrtals schon genug Arbeit. Und nun werden uns noch diese zusätzlichen, zeitaufwendigen und nervenaufreibenden Baustellen beschert.“ red

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