Nürburgring/Bad Neuenahr-Ahrweiler

Pflanzaktion nach überraschender Spende: Käthchen„ vom “Ring“ fürs Hospiz

Mitglieder des Hospiz-Vereins haben einen Tag lang gebuddelt und geharkt, um die 900 Pflanzen in die Erde zu bringen. Unser Foto zeigt Gerd Vogt (von links), Claudia Hoffmann, Kurt Schmitz und Rosemarie Frank.Die gespendeten Pflanzen sollen die Menschen im und am Hospiz erfreuen Foto: Claudia Wengenroth
Mitglieder des Hospiz-Vereins haben einen Tag lang gebuddelt und geharkt, um die 900 Pflanzen in die Erde zu bringen. Unser Foto zeigt Gerd Vogt (von links), Claudia Hoffmann, Kurt Schmitz und Rosemarie Frank.Die gespendeten Pflanzen sollen die Menschen im und am Hospiz erfreuen Foto: Claudia Wengenroth

Drei Tage bildeten sie eine dekorative Pflanzwand für besondere Gäste beim Rennen der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) auf dem Nürburgring. Jetzt zieren sie die Grünflächen am Hospiz: 900 Kräuter- und Zierpflanzen hat der Hospiz-Verein Rhein-Ahr überraschend als Spende erhalten und in die Erde gebracht.

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Der Hospiz-Verein staunte nicht schlecht, als mit gut einer Woche Vorlauf die Anfrage über die Herzogenauracher Veranstaltungsagentur Act3 kam, eine solch beachtliche Zahl an Pflanzen kostenfrei zu übernehmen. „Dass man auch oder auch gerade im Automobilsport an uns denkt“, verblüffte die Vereinsvorsitzende Ulrike Dobrowolny. Klar gab es eine Zusage. Schließlich hat der Hospiz-Verein Rhein-Ahr mit seinen mehr als 1400 Mitgliedern Kapazitäten, auch solche Projekte zu stemmen. Und er hat aus dem Angebot eine Gemeinschaftsaktion von Ehrenamtlern und Hauptamtlern gemacht, die zudem zum Wohl der unheilbar erkrankten Hospizgäste beitrug.

Hauptamtliche und Ehrenamtliche agieren Hand in Hand

Spontan engagierten sich federführend Claudia Wengenroth, eine der hauptamtlichen Koordinatorinnen des Vereins, sowie Ralf Klein, sonst im ambulanten Bereich tätig als ehrenamtlicher Hospizbegleiter in Pflegeeinrichtungen, die der Hospiz-Verein betreut. Weitere Ehrenamtliche schlossen sich ihnen an. Der Hausmeisterservice des Hospizes klärte die Frage des Transports vom Nürburgring nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo Pflanzfreudige mit Spaten, Hacke, Erde und Gießkanne bereitstanden, um zur Tat zu schreiten.

Wir freuen uns, wenn wir gerade dieser Personengruppe mit der Pflanzenspende eine Freude gemacht haben.

Marco Bogner von Act3

Einen Nachmittag und einen Vormittag lang haben sie gebuddelt, geharkt, eingesetzt und schließlich alles angegossen. „Sagenhaft, wie das alles lief“, begeistert sich Claudia Wengenroth, die auch privat Gartenarbeit mag. Lavendel, Efeu, Fette Henne und Flammendes Käthchen, eine Asparagus-Art, und Bodendecker gedeihen nun neu an den Terrassen vor den Zimmern der Hospizgäste und am Eingang auch unterhalb der dort schon seit einigen Jahren sich prächtig entwickelnden Rebstöcke.

Spaß gemacht hat es zum einen den Hospizgästen, die natürlich vorab über die Aktivitäten an den Terrassen vor ihren Zimmern und rund ums Haus unterrichtet worden waren. Sie schauten zuweilen angetan zu und waren hier und da zudem zu einem Plausch mit den eifrigen Pflanzern aufgelegt. Spaß hatten aber auch die Ehrenamtlichen untereinander, von denen sich nicht alle kannten beziehungsweise so besser kennengelernt haben, da auch Neulinge mit am Start waren. „Und als Hauptamtliche sind wir mit für das gute Befinden und Miteinander der Ehrenamtlichen verantwortlich“, erklärt Wengenroth. Stärkungen in Form von Kuchen und Kaltgetränken steuerte das Team des Hospizes bei.

Pflanzen als Sinnbild für Wachstum und Leben

„Wir freuen uns, wenn wir gerade dieser Personengruppe mit der Pflanzenspende eine Freude gemacht haben“, so Marco Bogner von Act3. Das sei auch ganz im Sinne von deren Partner Schaeffler, einem Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Dieser hatte die Pflanzwand in seinem Bereich für besondere Gäste und die Warenpräsentation am Nürburgring mit ebenfalls in der hiesigen Region beschafften Pflanzen gestalten lassen und wollte sie auch lokal, also an die Region, wieder abgeben. Weil die Pflanzen explizit Empfängern im sozialen Bereich zukommen sollten, stieß er auf den Hospiz-Verein. Da auch Angehörige von ihm schon in einem Hospiz waren, wenn auch im Frankenland, habe da eine persönliche Verbindung bestanden, so Bogner.

„Pflanzen und Wachstum stehen für Leben, und es ist immer unser Anliegen, Leben im Hospiz zu haben und unseren Hospizgästen so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten“, sagt Ulrike Dobrowolny mit Dank an die Spender: „In diesem Sinne hat die Aktion alle Beteiligten erfüllt.“ red