Nun soll die Ruine der alten Schule zu einer Gedenkstätte für die 134 Menschen werden, die in der Flutnacht im Juli vor drei Jahren ihr Leben verloren. Gleichzeitig soll ein neuer multifunktionaler Dorfmittelpunkt entstehen, der neben der Erinnerung an die Katastrophe auch als Informationszentrum für Themen wie Klimawandel und hochwasserangepasstes Bauen fungieren soll. „Die Gedenkstätte soll Besuchern einen Eindruck der historischen Flutereignisse geben und die Menschen zum Thema Klimawandel und den realen Auswirkungen sensibilisieren“, erklärt Müschs Bürgermeister Udo Adriany.
Um dieses Vorhaben zu unterstützen, wird im Zuge des Fluthilfecamps der Jugendbauhütten vom 8. bis zum 23. Juni ein Team von einigen jungen Helfern in Müsch sein und die Überreste des Natursteinmauerwerks der alten Schule stabilisieren. Die jungen Leute gehören zu den mehr als 300 Freiwilligen aus den Jugendbauhütten – dem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Denkmalpflege in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste –, die im Zuge des Fluthilfecamps der Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) anreisen, um im Ahrtal beim Wiederaufbau von historischen Gebäuden zu helfen, die durch die Flut schwer beschädigt wurden.
Fluthilfecamp macht Projekt erst möglich
„Wir freuen uns riesig über die Chance, die Überreste der ehemaligen Dorfschule für nachfolgende Generationen zu erhalten,“ sagt Adriany und fügt hinzu: „Durch das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten wird das nun ermöglicht.“
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte Eigentümer von betroffenen Denkmalen schon kurz nach der Katastrophe mit schneller und unbürokratischer Hilfe unterstützt. Nun, fast drei Jahre nach der Flut, möchte die Stiftung daran erinnern, dass der Wiederaufbau in der Region noch viele Jahre andauern wird und Hilfe weiterhin gebraucht wird. Die mehr als 300 jungen Leute, die sich ehrenamtlich für den Erhalt von historischen Gebäuden einsetzen, zeigen, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement ist. „Wenn 300 Jugendliche zwei Wochen lang ihre Freizeit damit verbringen, Menschen zu helfen, die oftmals den Mut verloren haben weiterzumachen, dann ist das ein Zeichen der Hoffnung“, sagt Laura Haverkamp, Projektverantwortliche bei der DSD. red