Bad Neuenahr-Ahrweiler

Mit der Kraft der Sonne in die Lüfte: Luftsportverein Bad Neuenahr-Ahrweiler stellt Weichen für die Zukunft

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Die neue PV-Anlage des Luftsportvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler produziert an sonnigen Tagen bis zu 100 Kilowattstunden Strom. Foto: Patrick Holland-Moritz

Seit mehr als 20 Jahren werden Segelflugzeuge auf der Bengener Heide elektrisch in den Himmel geschleppt: Während herkömmliche Startwinden von großvolumigen Verbrennermotoren befeuert werden, bezieht die mit Batterien bestückte Winde des Luftsportvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler ihre Energie aus der Steckdose.

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Künftig produziert der Verein den Strom dafür selbst aus erneuerbarer Energie, denn seit einigen Tagen ist die neue Photovoltaikanlage am Netz. Damit stellt der Luftsportverein Bad Neuenahr-Ahrweiler die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft, wie der Verein mitteilt.

Die Anlage wurde im Frühjahr von qualifizierten Mitgliedern ehrenamtlich auf dem südlichen Dachabschnitt der großen Flugzeughalle montiert und angeschlossen. Aus 42 Modulen à 425 Watt werden bei Sonnenschein bis zu 17,8 Kilowatt Peak gewonnen, also genau dann, wenn die Segelflieger am Start sind und Thermik für Streckenflüge suchen. Erwartet wird im Sommer ein täglicher Ertrag von maximal 100 Kilowattstunden, was genug sei, um mehrere Haushalte mit Strom zu versorgen, so die Meldung weiter.

Flugplatz wird ökologisch aufgewertet

Auch der tägliche Betrieb am Flugplatz lasse sich künftig weitgehend autark verwirklichen, so der Verein. Die Rede ist beispielsweise von Wartungsarbeiten und Schulungen, aber auch von der Klimaanlage auf dem Tower oder der Kaffeemaschine im Vereinsheim. Überschüssige Energie wird ins Netz gespeist. Die Installation eines Speichers sei als mögliches Projekt für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Sollte eines Tages ein Elektroflugzeug angeschafft werden, wäre der Verein mit der Anlage schon jetzt gewappnet.

Die Photovoltaikanlage ist Teil der Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Flugplatzes. Hierzu zählen auch eine Wildblumenwiese, Obstbäume, Dachbegrünung, Bienenhotel und Feuchtbiotop. Die bisher verwirklichten Maßnahmen zeigten bereits Wirkung, teilt der Verein mit. Einige Greifvögel und ein paar Wildgänse hätten sich dauerhaft auf dem Flugplatz angesiedelt. Besonders die Wildgänse seien von den Vereinspiloten ins Herz geschlossen worden und hätten Namen bekommen. Sie heißen jetzt „Maverick“ und „Goose“. red