Erneute Umbenennung sorgt für Diskussionen unter Anwohnern und Mitgliedern des Bauausschusses - Jetzt soll der Stadtrat entscheiden
Judengasse statt Gudestraße? Sinzig diskutiert kontrovers
Wird die Gudestraße in Sinzig bald wieder zur Judengasse? Um dieses Politikum ist im Bauausschuss jetzt eine intensive Diskussion entbrannt. Nun soll der Stadtrat entscheiden.
Judith Schumacher

Sinzig. Geteilt waren die Meinungen im Bauausschuss von Sinzig, was die Umbenennung der Gudestraße in Judengasse auf Antrag der Rüstigen Rentner um Uwa Degen angeht. SPD, Die Grünen und die FDP sprachen sich dafür aus, dass das brisante Thema in den Stadtrat verwiesen wird und dort nach einer historischen Aufarbeitung durch Experten oder ein Expertenteam ein Entschluss getroffen werden soll, was letztlich auch so beschlossen wurde (elf Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und eine Enthaltung). Die CDU mit Volker Holy vertrat die Auffassung, dass das Thema abschließend im Bauausschuss zu behandeln sei. Norbert Fuchs (FWG) sprach sich für die Beibehaltung der Bezeichnung Gudestraße aus und favorisierte Erinnerungsstellen an zentralen Plätzen.

Der Sinziger Heimatforscher Karl Friedrich Amendt erläuterte die Hintergründe: Bereits im Jahr 1265 wurden bei einem Pogrom 72 Juden in ihrer Synagoge verbrannt. Wenige Jahre später kam es zu einem weiteren Pogrom. Die Judengasse ist seit 1383 in Sinzig aktenkundig.

Wählen Sie Ihr Abo und lesen Sie weiter:

Bildschirm und Smartphone Zugriff auf alle Online-Artikel
Kalender Monatlich kündbar
Multimediainhalte Newsletter, Podcasts
und Videos
4 Wochen testen 4 Wochen
für 
0,99 € testen
Bildschirm und Smartphone
Zugriff auf alle
E-Paper Ausgaben und Online-Artikel
Kalender Monatlich kündbar
Multimediainhalte Newsletter, Podcasts
und Videos
4 Wochen testen
4 Wochen
gratis testen

Sie sind bereits Abonnent? Hier anmelden

Weitere lokale Nachrichten