Sinzig

Hohe jährliche Belastung des Sinziger Etats: Warum illegal entsorgter Müll für alle teuer ist

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Illegal entsorgter Müll am Kleidercontainer am Bahnhof in Sinzig: Rund 20.000 Euro kostet das die Stadt pro Jahr. Foto: Reiner Friedsam

Sperrmüll an Glas- und Kleidercontainern, Elektronikschrott unter der B9-Hochbrücke bis hin zu Gefahrstoffen im Naturschutzgebiet: Trotz kostenfreien Entsorgungsmöglichkeiten wird wilder Müll auch sin Sinzig immer häufiger. Diese Beobachtung jedenfalls hat Reiner Friedsam, Ortsvorsteher der Kernstadt, gemacht. „Jede Woche ist, insbesondere an im Stadtgebiet aufgestellten Sammelcontainern, illegaler Sperr- und Hausratsmüll festzustellen“, berichtet er in einer Pressemitteilung.

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Ob Teppiche oder Matratzen bis hin zur Waschmaschine oder Couchgarnitur. Trotz intensiven Einsatzes würden die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs kaum nachkommen, diesen illegalen Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Dabei seien sie fünf Tagen in der Woche zur Müllbeseitigung im Einsatz. „Es ist ein Problem, das alle angeht, denn wilder Müll schadet nicht nur der Umwelt, sondern kostet die Stadt auch viel Geld“ sagt Friedsam. Zudem entstehe dadurch der Eindruck einer unsauberen, ungepflegten Stadt, ergänzt der Ortsvorsteher der Kernstadt.

Verursacher oft nicht feststellbar

Aber nicht nur das, denn der illegal entsorgte Müll verursacht auch einen ökologischen und ökonomischen Schaden, der am Ende von allen Bürgern über Steuern und Gebühren beglichen wird. Die Krux: In den meisten Fällen sind die Verursacher gar nicht feststellbar. „Das ist unfaires und unrechtes Verhalten, denn in den Fällen erfolgt die sachgerechte Entsorgung auf Kosten der Gemeinschaft“, so Friedsam. Die jährlichen Kosten würden ihm zufolge den städtischen Haushalt mit rund 20.000 Euro belasten. „Geld, das sinnvoller beispielsweise in die Ausstattung städtischer Spielplätze oder neue Ruhebänke investiert werden könnte“, findet Friedsam.

Jeder Einzelne kann etwas gegen die zunehmende Verschmutzung tun und sollte darauf achten, den Müll richtig zu entsorgen.

Reiner Friedsam

Für ihn ist es ein Irrtum, die Verantwortung für eine saubere Stadt gänzlich auf die Verwaltung zu schieben. „Jeder Einzelne kann etwas gegen die zunehmende Verschmutzung tun und sollte darauf achten, den Müll richtig zu entsorgen“, so der Ortsvorsteher. Er weist zudem auf die AWB-Börse vom Abfallwirtschaftsbetrieb Ahrweiler hin als eine einfache Möglichkeit, Gebrauchtwaren für eine weitere Nutzung abzugeben. „Gemeinsam für ein sauberes Sinzig“: Mit diesem Aufruf möchte Friedsam die Sinziger für mehr Umweltbewusstsein sensibilisieren. Er appelliert an alle Bürger, mit ihrem Verhalten dazu beizutragen. red