Kirchsahr/VG Altenahr

Erneuerung dreier Fußgängerbrücken beginnt: Baustart in Kirchsahr

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Bürgermeister Dominik Gieler (rechts) und Ortsbürgermeister Stefan Zavelberg (3. von rechts) freuen sich, das erste Baustellenschild für drei parallel wiederaufzubauende Fußgängerbrücken aufstellen zu können. Anwesend waren auch (von links) Dennis Schaefer aus der Bauabteilung der VG, Jens Heckenbach vom Ingenieurbüro Planning, Bauleiter Daniel Wassong sowie Dirk Wassong vom ausführenden Bauunternehmen Knoll. Foto: VG Altenahr/Thorsten Trütgen

Die Sonne strahlte mit dem Kirchsahrer Ortsbürgermeister Stefan Zavelberg und VG-Bürgermeister Dominik Gieler um die Wette. Gemeinsam stellten sie eines von drei Förderhinweisschildern zum Aufbau der flutzerstörten Fußgängerbrücken in Binzenbach auf. Nach vielen Planungsterminen starten endlich die Bauarbeiten.

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Der Sahrbach als eines der Ahr zufließenden Gewässer sowie der in den Sahrbach fließende Effelsberger Bach haben am 14. Juli 2021 nach dem Starkregenereignis, genau wie die Ahr, eine Schneise der Zerstörung entlang ihrer Ufer geschlagen. In Mitleidenschaft gezogen wurden auch drei Fußgängerbrücken im Kirchsahrer Ortsteil Binzenbach: zwei über den Sahrbach und eine über den Effelsberger Bach.

Vorbereitungen laufen

„Endlich deutlich sichtbare Wiederaufbaumaßnahmen an der Mittelahr offiziell zu starten, fühlt sich gut an“, sagte Gieler. „Alle drei zerstörten Fußgängerbrücken werden von dem beauftragten Bauunternehmen parallel gefertigt. Wenn alles wie geplant läuft, können die Brücken im September dieses Jahres zur Nutzung freigegeben werden“, erklärt Zavelberg den zeitlichen Ablauf.

Die erste Baustelle befindet sich unübersehbar direkt an der Ortseinfahrt von Binzenbach neben der Landstraße 76. Straßenseitig ist das Erdreich für die Fundamentgründung bereits ausgehoben. Zum Wald hin auf der anderen Uferseite werden zurzeit die Vorbereitungen für das dortige Fundament geschaffen. Während die Widerlager vor Ort gegossen werden, werden die Elemente der eigentlichen Brücke als Fertigbauteile angeliefert und dann auf die Widerlager gehoben.

Modernste Technik kommt zum Einsatz

Bei der Fertigung der Brückenelemente kommen modernste Techniken zum Einsatz. Im Bereich des Überbaus wird statt Stahlbeton hochmoderner Carbonbeton verwendet. Im Gegensatz zu Stahlbeton, dessen Bewehrung (Stabilisierung) mit Stahlelementen erfolgt, ist Carbonbeton ein Verbundwerkstoff, dessen Bewehrung mit Kohlenstofffasern erfolgt. Er besitzt gegenüber Stahlbeton viele positive Eigenschaften. Die verwendete Carbonbewehrung ist deutlich zugfester als üblicher Bewehrungsstahl und viel dünner. Dadurch wird weniger Bewehrungsmaterial benötigt.

Ein weiterer Vorteil der Carbonbewehrung ist, dass keine mehrere Zentimeter dicke Betondecke als Korrosionsschutz der Stahlbewehrung nötig ist. Ganz ohne Stahl werden aber auch diese modern gefertigten Brücken nicht auskommen. Laut Jens Heckenbach vom Ingenieurbüro Planning aus Bad Neuenahr-Ahrweiler sind es die ersten Brücken in Rheinland-Pfalz, die unter Verwendung dieses modernen Baustoffs gefertigt werden. Die kleinste der drei Brücken hat eine Spannweite von 10 Meter, die Spannweite der größten Brücke beträgt 14 Meter bei einer jeweiligen Breite von 1,50 Meter. Alle drei Brücken werden aus dem Wiederaufbaufonds gefördert. Orts- oder Verbandsgemeinde haben keinen Eigenanteil zu tragen.