Arbeitslosenquote im Kreis Ahrweiler: Wie wirkt sich die Flutkatastrophe aus?
Die Zahl der Arbeitslosen sank laut aktueller Statistik gegenüber dem Vormonat um 100 auf 2919. Die Arbeitslosenquote geht damit um 0,1 Punkte auf 4,2 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr sind das gerade einmal neun arbeitslose Menschen mehr.
„Das stimmt mich zwar vorsichtig optimistisch, dennoch müssen wir die Entwicklung der Situation vor Ort weiter genau beobachten“, sagt Frank Schmidt, der Leiter der Agentur für Arbeit. Angesichts der großen Betroffenheit der Menschen und Betriebe in der Region, wird auch in den nächsten Monaten noch mit mehr oder minder deutlichen Veränderungen zu rechnen sein, wenn sich entscheidet, ob Unternehmen weiterarbeiten können oder ob nicht durch Schließungen weitere Arbeitsplätze in Gefahr sind.
„Wenn die Menschen uns brauchen, weil sie um ihre berufliche Zukunft bangen, werden wir für sie da sein. Dabei versuchen wir den Zugang zu unseren Unterstützungsangeboten so leicht wie möglich zu gestalten. Deshalb beteiligen sich Agentur und Jobcenter auch am mobilen Beratungsbus des Kreises Ahrweiler. Dieser fährt seit September regelmäßig die Orte im Flutgebiet an und bietet den Menschen dort persönliche Beratung und Unterstützung aus unterschiedlichen Themengebieten an.“
Weiterhin verhalten zeigt sich der Stellenmarkt in der Region. Hier meldeten die Unternehmen in den vergangen vier Wochen 204 neue Stellenangebote, gerade mal 33 mehr als vor einem Jahr. „Für die Agentur ist die Lage immer noch sehr unübersichtlich, wie viele Betriebe tatsächlich und in welcher Intensität von der Flut betroffen sind“, so der Agenturleiter. „Ich hoffe sehr, dass so viele Unternehmen wie möglich bald wieder handlungsfähig sind und damit auch die wirtschaftlichen Prognosen zutreffen, wonach insbesondere das Handwerk, aber auch weitere Branchen vom Wiederaufbau der Region profitieren könnten.“
Die Arbeitsagentur hilft auch weiterhin mit Kurzarbeitergeld (KuG) – hier ist die Zahl der Anzeigen im Kreis Ahrweiler nach der Flutkatastrophe zunächst deutlich und in den vergangenen vier Wochen etwas verhaltener angestiegen. So zeigten im September 15 Betriebe für 79 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im August registrierte die Agentur dagegen noch 189 anzeigende Betriebe und 1754 betroffene Personen aus dem Ahrkreis. Im Juni, also wenige Wochen vor der Flutkatastrophe, war die Zahl der Anzeigen auf sieben Betriebe und 22 Personen gesunken. Im Corona-September 2020 wurde für 53 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.