Zahlen, was man ausgeben kann: So funktioniert die Solidarische Landwirtschaft (Solawi)
Um in ein neues Gartenjahr zu starten, legen die Mitglieder der Solawi ein Budget fest. Für 2018/19 waren dies beim Naturhof Stopperich 69.000 Euro, für Pacht, Zubehör, Saatgut, Gehälter und mehr. In Bieterrunden werden die Anteile für ein Jahr an Mitglieder vergeben – am Ende muss die festgelegte Summe zusammenkommen. Die Mitglieder geben anonym ihre Gebote ab. Bäuerin Jutta Kröll erzählt, dass es nie ein Problem war, auf den Gesamtbetrag zu kommen. Richtwert sind 53 Euro pro Anteil und Monat, für Koblenz 56 Euro wegen des Transports. „Das ist wirklich solidarisch, jeder guckt, ob er den Betrag zahlen kann.“ So steuern manche 70 Euro, andere 35 Euro bei. Fehlt Geld, wird gesagt wie viel, und es werden noch mal anonyme Gebote abgegeben. Mitglied Ruth Mielke sagt: „Ich rechne das nicht gegen, ich habe im Sommer mehr als ich bezahlen könnte, im Winter weniger.“ Es wird gegessen, was der Garten vorgibt. Jutta Kröll sagt lachend: „Ich kenne Menschen, die sagten, dass sie endlich mal wieder selbst entscheiden möchten, was auf den Tisch kommt.“ Sie verließen die Solawi. So gibt es immer mal Bewegung im Mitgliederstamm, beispielsweise auch durch Umzüge. Die Anteile werden für ein Jahr vergeben. Manche teilen sich auch einen Anteil. Einige wenige sind noch frei, und es gibt auch Wartelisten. kst