Das vermüllte Hefje-Areal an der Ecke von Hoch- und Herberichstraße gilt als Neuendorfs Schandfleck: Es dient als Mülldeponie und Zwischenlager von Matratzen, Sofa, Reifen, Paletten, Metall, Kühlschränken und und und. Im Haus mit dem roten Dach herrschen zudem Zustände, in denen „keine Menschen leben sollten“, meint die Stadt, und ließ es räumen.Foto: Katrin Steinert
Die Ermittlungen zu den gefährlichen Abfällen, die auf dem sogenannten Hefje-Grundstück in Koblenz-Neuendorf gelagert wurden, sind abgeschlossen – und sie haben Konsequenzen für den Eigentümer. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt die Staatsanwaltschaft jetzt, dass sie Anklage gegen den 49-jährigen Koblenzer erhoben hat.
Lesezeit: 3 Minuten
Ihm wird vorgeworfen, zwischen Juli 2022 und Juli 2023 „auf seinem Grundstück und in seinem offenen Gewölbekeller in Koblenz-Neuendorf Haus- und Sperrmüll sowie belasteten Bauschutt, unter anderem bitumenhaltige Dachpappe und krebserregende Mineralwolle, gelagert zu haben“. Dabei handele es sich teilweise um gesundheitsschädliche Stoffe.
Oberstaatsanwältin Martina Müller-Ehlen erklärt:
Trotz mehrfacher Aufforderung soll der ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
Registrieren Sie sich hier
Tragen sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um sich auf Rhein-Zeitung.de zu registrieren.
Wählen Sie hier Ihre bevorzugte zukünftige Zahlweise.
Unzumutbare Wohnungen in Koblenz-Neuendorf: Stadt untersagt Nutzung
Am Hefje in Koblenz-Neuendorf ist es vor Kurzem zu einem Einsatz gekommen. Auf dem Hof lagert der Eigentümer Unrat, und im rückwärtigen Teil stehen ungepflegte Gebäude, die der Eigentümer an sozial Schwache vermietet. Der Zutritt aber war den Bewohnern vor wenigen Wochen untersagt worden.
Das eine Gebäude war unbewohnt, wie von Augenzeugen zu hören ist, aus dem anderen mussten die Bewohner auf Veranlassung der Stadt ausziehen. Eine Firma soll das Haus dann leer geräumt haben, heißt es.
Offenbar haben neulich dann doch wieder Menschen versucht, in die verschlossenen Wohnräume zu ziehen. Beobachter meldeten dies bei der Stadt, woraufhin Mitarbeiter des Bauamts und Feuerwehrkräfte mit zwei Gerätewagen einschritten.
Die Wohnzustände in dem Haus waren so, dass dort keine Menschen leben sollten.
Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak
Auf Anfrage bei der Stadt wird der Einsatz als „Räumung Wohnhaus Herberichstraße 15“ bezeichnet. Anschließend versperrten die Kräfte den Zutritt zum Haus mit einer großen Holzplatte und brachten ein amtliches Siegel daran an.
Gravierende Mängel: Heizung kaputt und Dach undicht
Auf Nachfrage, warum die Nutzung des Wohnhauses untersagt wurde, erklärt Pressesprecher Thomas Knaak: „Die Wohnzustände in dem Haus waren so, dass dort keine Menschen leben sollten.“ Auf Nachfrage, was das konkret bedeutet, verdeutlicht Knaak, „dass es z.B. keine funktionierende Heizung gibt und dass das Dach undicht ist“.