Baustellen ohne Staus, das gibt es so gut wie gar nicht – auch nicht auf der Bendorfer Brücke (A 48). Insbesondere zu Stoßzeiten im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr kommt es zu kilometerlangen Blechlawinen auf der Autobahn und den Auffahrästen der Bundesstraßen 9 und 42.
Beim für die Baustelle zuständigen Autobahnamt Montabaur ist man sich jedoch sicher, dass sich die Situation über kurz oder lang entspannen wird. Immerhin ist die Menge der Fahrspuren auf der Brücke identisch geblieben – je zwei pro Richtung. „Das wird gut laufen, da bin ich optimistisch“, sagt Autobahnamtsleiter Ulrich Neuroth, der davon ausgeht, dass sich die Situation einspielen wird und die Autofahrer sich daran gewöhnen.
Die größten zu beobachtenden Stauprobleme sind derzeit aber noch häufige Spurwechsel im zäh fließenden Verkehr sowie die Einfädelung zur einspurigen Streckenführung. Würde Letztere besser funktionieren, könnte so mancher Stau schneller abfließen. Denn viele Autofahrer befolgen die Einfädelung nach dem Reißverschlussverfahren nicht. Möglicherweise liegt das daran, dass dieses System des Einfädelns bei Spurverengungen erst seit 2001 Teil der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist, wie in Berichten in diversen Internetportalen vermutet wird. So heißt es in der StVO: „Ist auf Straßen mit mehreren Fahrstreifen für eine Richtung das durchgehende Befahren eines Fahrstreifens nicht möglich oder endet ein Fahrstreifen, ist den am Weiterfahren gehinderten Fahrzeugen der Übergang auf den benachbarten Fahrstreifen in der Weise zu ermöglichen, dass sich diese Fahrzeuge unmittelbar vor Beginn der Verengung jeweils im Wechsel nach einem auf dem durchgehenden Fahrstreifen fahrenden Fahrzeug einordnen können (Reißverschlussverfahren).“ Dies ist wichtig, damit nicht schon lange vor der Einfädelstelle der Verkehr immer wieder angehalten wird.