Koblenz

Neue Arten im Test: So viele Bäume hat die Stadt Koblenz seit Oktober neu gepflanzt

Insgesamt 181 neue Bäume hat der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen in Koblenz seit Oktober gepflanzt. An der Beatusstraße wurden auf 420 Quadratmetern unter neuen Ulmen zudem eine Staudenmischung in eine Mulchabdeckung gepflanzt.
Insgesamt 181 neue Bäume hat der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen in Koblenz seit Oktober gepflanzt. An der Beatusstraße wurden auf 420 Quadratmetern unter neuen Ulmen zudem eine Staudenmischung in eine Mulchabdeckung gepflanzt. Foto: Verena Groß/Stadt Koblenz

Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen in Koblenz hat Bilanz gezogen: 181 Bäume wurden seit Oktober im Koblenzer Stadtgebiet neu gepflanzt, darunter nicht nur ältere und größere Exemplare, sondern auch weniger bekannte Sorten. Das Stadtbaummanagement testet nämlich Arten aus, ob sie langfristig mit dem Koblenzer Stadtklima zurechtkommen.

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Zu den sogenannten Klimabäumen zählen verschiedene Ahornsorten mit teils spektakulärer Herbstfärbung. Von der Sorte Redpoint stehen drei Bäume vor der Herz-Jesu-Kirche und die Sorte Armstrong Gold wächst als Straßenbegleitgrün auf der Karthause. Dort wird auch eine japanische Musashino Zelkove auf ihre Stadttauglichkeit hin ausprobiert. Neu für Koblenz ist der koreanische Ahorn, der auf dem Spielplatz in der Neuendorfer Straße für Schatten sorgt.

Als robuste Ergänzung zu Walnüssen ließ das Stadtbaummanagement Esskastanienbäume auf mehreren Ausgleichsflächen pflanzen. Als Ersatz für kranke Hainbuchen werden nun Hopfenbuchen aus Südosteuropa getestet, die bis zu 50 Grad Hitze vertragen. Um Stadtulmen handelt es sich bei den 23 Bäumen, die in der neu ausgebauten August-Horch-Straße stehen. Drei Ulmenzüchtungen wurden auf dem Spielplatz an der Beatusstraße, an die Kita Schmetterlingsgarten und beim Max-von-Laue-Gymnasium gepflanzt.

Mit 40 Jahren neu gepflanzt

Aufsehenerregend war die Pflanzung einer riesigen Libanonzeder auf dem Reichensperger Platz. Der zwölf Meter hohe Baum mit einem Stammumfang von 1,20 Metern ist etwa 40 Jahre alt. Er stammt aus einer deutschen Baumschule am Niederrhein und wurde vor seinem Umzug nach Koblenz für einen kompakten Wurzelballen achtmal verpflanzt. Vom Tieflader musste die Zeder mithilfe eines Kranes ins Pflanzloch gesetzt werden. Mit ihrer Wuchsform ersetzt die Zeder einen Silberahorn, der vorletztes Jahr gefällt werden musste. Sie gilt als sehr hitze- und trockenheitsresistent.

Im Zuge des Ausbaus des Radweges an der Beatusstraße gab es Ersatzpflanzungen für elf gefällte Bäume. Die 14 neuen Ulmen sind gegen das Ulmensterben resistent und stadtklimafest. Dabei handelt es sich um acht Exemplare der Sorte Ulmus New Horizon mit einem Stammumfang von 40 bis 45 Zentimetern sowie sechs Exemplare der Sorte Ulmus Columella.

Große Pflanzstreifen in der Beatusstraße

Bei neuen Standorten wird den Bäumen nach Möglichkeit mehr Raum zum Wachsen gegeben. So entstanden an der Beatusstraße unter den Ulmen zwei große Pflanzstreifen mit 420 Quadratmetern Flächen. Dort setzten die Gärtner des Eigenbetriebs trockenheitsverträgliche Stauden und Gräser. Die mehrjährige Pflanzung ähnelt der vom Friedrich-Ebert-Ring. Künftig blühen hier Duftnessel, Wiesensalbei und Katzenminze. Die Staudenflächen sind mit sogenanntem Mineralmulch abgedeckt, einer Schicht Edelsplitt auf dem Pflanzsubstrat. Sie schützt den Wurzelbereich: Selbst wenn die mineralische Oberfläche heiß und trocken wird, bleibt es darunter für die Pflanzen kühl und feucht.