Vor 55 Jahren ist die Bendorfer Autobahnbrücke über dem Rhein in millimetergenauer Präzisionsarbeit zusammengewachsen. „Das war ein historischer Moment in der Geschichte des Brückenbaus“, beschrieb die Rhein-Zeitung 1964 dieses Ereignis – ohne zu übertreiben.
Denn es war nicht nur der Abschluss einer Pionierarbeit, sondern auch ein Weltrekord. Mit der damals im Spannbetonbau unübertroffenen großen Stützweite von 208 Metern war die Rheinbrücke zwischen Bendorf und St. Sebastian die weitgespannteste Spannbetonbrücke der Welt.
Abgeschlossen war der 27,13 Millionen Mark teure Bau der gut einen Kilometer langen Brücke, der am 15. März 1962 begonnen hatte, damit aber noch nicht. Über der Insel Graswerth klaffte noch eine rund 50 Meter große Lücke. Erst am 13. August 1965 wurde die Autobahnbrücke fertiggestellt.
Die Bauarbeiten für die Brücke wurden 1960 in zwei Losen ausgeschrieben. Los I erstreckte sich über 524,50 Meter vom linken Ufer des Rheins bis zur Insel Graswerth mit sieben Feldern und Stützweiten zwischen 43 und 208 Metern an der Schifffahrtsöffnung. Das zweite Los hatte eine Länge von 505 Metern und umfasste die restliche Brücke. Hier wurden neun Felder mit Stützweiten von 41 und 94 Metern über den Bahnhof Bendorf überbrückt.
Mit dem Brückenbau wurde letztendlich ein Plan verwirklicht, der bereits vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beschlossen wurde. Aufgrund der Kriegsereignisse musste er dann aber um Jahrzehnte aufgeschoben werden. dam