Koblenz/Mainz

FWG-Politiker Stephan Wefelscheid zu gestrichenen Fernzügen in Koblenz: „Bahn muss ihr Wort halten“

Bahn sperrt erneut knapp zwei Wochen Knotenpunkt Duisburg
Seit Mitte August fahren nur noch alle zwei Stunden Züge im Fernverkehr von Koblenz in die Großstadt Mainz. Foto: Christoph Reichwein/dpa

Die Streichung von Fernzugverbindungen zwischen Koblenz und Mainz macht Pendlern das Leben schwer. Die Forderungen an die Bahn, daran etwas zu ändern, werden lauter.

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Seit Mitte August verkehren zwischen Koblenz und Mainz nur noch alle zwei Stunden Fernverkehrszüge. Gerade für Pendler ist dies eine unhaltbare Situation, meint Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter und Stadtratsfraktionsvorsitzender der Freien Wähler Koblenz, in einer Pressemitteilung.

Wefelscheid: Regionalzüge regelmäßig überfüllt

Darin heißt es weiter: „Die Regionalverbindungen sind gerade zu Stoßzeiten regelmäßig überfüllt. Zudem kommt es auch bei den noch angebotenen Fernverkehrszügen oft zu Verspätungen oder sogar Ausfällen.“ Er sei häufig selbst betroffen und resümiert: „So gelingt es nicht, Menschen zum Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu bewegen. Gerade Pendler, die sich auf eine gute Verbindung verlassen können müssen, verliert die Bahn als Kunden.“

So gelingt es nicht, Menschen zum Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu bewegen. Gerade Pendler, die sich auf eine gute Verbindung verlassen können müssen, verliert die Bahn als Kunden.

Stephan Wefelscheid, FWG

Zu der Ausdünnung der Fernverkehrsverbindung hatte er auch eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet: „Ich wollte wissen, wie die Landesregierung die Auswirkungen der immerhin täglich 14 weggefallenen Fernverkehrszüge pro Tag einschätzt. Und ich wollte wissen, wie dies aufgefangen werden soll und ob bekannt ist, inwieweit die Verbindungen wiederaufgenommen werden sollen. Die Antwort hat mich insoweit positiv überrascht, dass die Landesregierung diesbezüglich eine ähnliche Auffassung wie ich hat.“

Streichung auch von Landesregierung kritisiert

Demnach habe die Landesregierung die Streichung der betreffenden Bahnverbindungen gegenüber der DB Fernverkehr kritisiert. Diese habe dazu angegeben, es handele sich nur um eine temporäre Maßnahme „aufgrund von Personalmangel und einer hohen Bautätigkeit“, die im Dezember zurückgenommen werden solle.

Wefelscheid betont: „Wenn die hochgesteckten Ziele des Klimaschutzes nur ansatzweise erreichbar sein sollen, dann brauchen wir einen funktionierenden Zugverkehr.“ Das Angebot müsse für die Menschen „attraktiv und zuverlässig sein, da sehe ich die Bahn in der Pflicht. Bei der Zusage, die Verbindungen im Dezember wiederaufzunehmen, sage ich ganz klar: Die Bahn muss ihr Wort halten.“

Der Koblenzer ergänzt: „Allerdings investiert der Bund auch viel zu wenig in unser Schienennetz, dabei ist ein seit Jahrzehnten aufgebauter Investitionsstau dringend zu bewältigen. Ich erwarte, dass auch die Landesregierung hier nicht lockerlässt und darauf hinwirkt, dass der Zugverkehr in Rheinland-Pfalz rollt.“ red