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Koblenz

Die dunklen Seiten des Rotlichts: Wie ein Verein Frauen im Koblenzer Milieu eine Stimme geben will

Prostitution
Eine Prostituierte steht an einem rot beleuchteten Bett in einem Studio. (Symbolbild) Foto: Hauke-Christian Dittrich/picture alliance/dpa

Gewalt erleben Frauen im Rotlichtmilieu regelmäßig – das erfährt Bettina Kneisler vom Verein Projekt Schattentöchter immer wieder, wenn sie mit Frauen aus der Szene spricht. Der brutale Mord an einer Prostituierten in Koblenz führte vielen Menschen die Abgründe einer Schattenwelt vor Augen. Im Interview spricht Kneisler darüber, wie das Milieu auf den Mord reagierte, weshalb Frauen der Ausstieg oft so schwerfällt und warum in Koblenz ein Schweigemarsch gegen Zwangsprostitution stattfindet.

Lesezeit: 6 Minuten
Der Mord an einer 31-jährigen Prostituierten schockierte im November 2023 eine ganze Stadt. Über Monate wurde die Frau von zwei Peinigern in einem Wohnhaus mitten in Koblenz zu Tode gequält. Für einen Moment blickten Menschen in die Abgründe einer Welt, in der sich Bettina Kneisler bestens auskennt. Kneisler ist Sozialarbeiterin ...
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„Walk for Freedom“ in Koblenz: Schweigemarsch gegen die Zwangsprostitution

Weltweit gehen am Samstag, 19. Oktober, Menschen gegen Menschenhandel auf die Straßen. In Koblenz organisiert der Neuwieder Verein Projekt Schattentöchter den Walk for Freedom. Das Thema Zwangsprostitution spielt dabei auch eine wichtige Rolle.

Bettina Kneisler, Vorsitzende des Projekts Schattentöchter, sagt: „Anforderung für den Walk ist, dass man komplett in Schwarz gekleidet kommt.“

Ab 13 Uhr kann man sich am Deutschen Eck noch zum Mitlaufen anmelden, ab 14 Uhr zieht der Marsch schweigend durch die Innenstadt. Teilnehmer des Marschs werden ihre Münder zukleben oder mit einer Maske verdecken. „Das soll repräsentieren, was für eine Stimme Betroffene in unserer Gesellschaft haben, nämlich ganz oft keine“, so Kneisler. Auf Plakaten stehen unter anderem Aussagen von Aussteigerinnen aus der Prostitution.

Gegen 15 Uhr trifft der Schweigemarsch wieder am Deutschen Eck ein, wo es im Anschluss ein Programm unter anderem mit Livemusik von der südkoreanischen Pianistin Hyelee Clara Chang sowie eine Abschlusskundgebung geben wird.

Die Route des Schweigemarschs führt vom Deutschen Eck über das Peter-Altmeier-Ufer (Gehweg), Kornpfortstraße, Entenpfuhl, Am Plan, Altengraben, An der Moselbrücke, Am Wöllershof, Hohenfelder Straße, Löhrrondell, Schlossstraße, Neustadt, Stresemannstraße, Konrad-Adenauer-Ufer zurück zum Deutschen Eck.

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