Jutta Niel stellt sich für Bündnis 90/Die Grünen zur Wahl. Im Telefongespräch mit unserer Zeitung erklärt sie, wo sie etwas verändern möchte.
1 Bildung/Schulen: In diesem Bereich sei sie am fittesten, erklärt Jutta Niel selbst. „Mehr inklusive Angebote“ – das ist die große Forderung der Kandidatin. Hierzu gehört für Niel mehr, als nur alles barrierefrei umzubauen – wenngleich das eine Voraussetzung sei. Alle Lehramtsstudenten sollten Einblicke in alle Stufen, Schulformen und Altersgruppen erhalten. „Das würde auch dafür sorgen, dass wir mehr Förderschullehrer bekommen und dadurch in Zukunft auch inklusivere Schulen schaffen“, gibt sich Niel sicher.
Integrierte Gesamtschulen sollten auf jeden Fall gestärkt werden, insgesamt mehr Lehrkräfte eingestellt, um Lerngruppen zu verkleinern, und bei den Eingangsuntersuchungen sollte mehr auf die Stärken der Kinder geblickt werden. Darüber hinaus erachtet Niel eine Stärkung des Handwerks als wichtig. Wie? Indem die Ausbildungsleistung von Betrieben bei öffentlichen Ausschreibungen berücksichtigt und die Meisterausbildung einem Bachelor gleichgestellt wird.
2 Regional- und Stadtentwicklung: Jutta Niel ist nicht gegen Einfamilienhäuser, wohl aber für energetisches Bauen im ländlichen Raum. Auch der soziale Wohnungsbau müsse wieder verstärkt ins Bewusstsein gerückt werden. Beim Verkehr, sanftem Tourismus und Barrierefreiheit setzte sie auf die Buga als Motor, gleichzeitig müssten die Naturschutzgebiete unbedingt erhalten bleiben.
3 Verkehr/Straßenbau: Die Pläne der Grünen kosten Geld, das erklärt auch Jutta Niel im Gespräch mit unserer Zeitung. Deshalb sei sie gegen die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge und für wiederkehrende Zahlungen. Als notwendige Projekte für ihren Wahlkreis sieht Niel die Bahnalternativtrasse und die Umgehung Braubach, um die Menschen zu entlasten.
Mit der Mittelrheinbrücke als Teil der Koalitionsvereinbarung würde man leben können, allerdings nur als kommunales Projekt – und mit einem Radweg. Es dürfe nicht noch mehr Verkehr ins Tal. Angesichts dieser drei Neubauprojekte macht Niel deutlich, dass die Priorität auf dem Erhalt liege, statt weiter neu zu bauen. Sehr am Herzen liegen der Lahnsteinerin die Radwege. „Wir müssen den Radtourismus ausbauen“, sagt Niel .Gerade mit Blick auf die Buga 2029 biete das Chancen – am Rhein hin, über die Höhen zurück. Das Loreleyhotel sieht Niel kritisch.