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Koblenz/Kreis Mayen-Koblenz

Tourismus in und um Koblenz ist weiter auf Rekordkurs: Woran liegt es und was ist weiter geplant?

Von Ingo Schneider
Das Wandern auf den Traumpfaden, aber auch etwa auf dem Rhein- und dem Moselsteig, ist einer der wichtigen Säulen des Tourismus' unserer Region. Insgesamt konnten die Stadt Koblenz und der Kreis Mayen-Koblenz 2019 wieder Rekordwerte einfahren. Foto: Traumpfade/Kappest
Das Wandern auf den Traumpfaden, aber auch etwa auf dem Rhein- und dem Moselsteig, ist einer der wichtigen Säulen des Tourismus' unserer Region. Insgesamt konnten die Stadt Koblenz und der Kreis Mayen-Koblenz 2019 wieder Rekordwerte einfahren. Foto: Traumpfade/Kappest

Dass Koblenz und die Region in den vergangenen Jahren von einem Tourismusrekord zum nächsten eilen, ist inzwischen schon fast Gewohnheit geworden – eine Selbstverständlichkeit ist es aber natürlich nicht. Und doch feiert der Landkreis Mayen-Koblenz nach aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts bereits den siebten Erfolg bei den Übernachtungszahlen. Und in Koblenz wurde ebenfalls erneut eine Steigerung erreicht: Die Stadt liegt auch 2019 wieder deutlich über den Zahlen selbst des Buga-Jahres 2011.

Lesezeit: 2 Minuten
Das sind die Zahlen für Koblenz: Knapp 381.400 Gäste wurden 2019 in der Stadt am Eck gezählt – ein Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und ähnlich groß war die Steigerung im Bereich der Übernachtungen. Da brachte es die Stadt auf stolze 732.000, was einem Zuwachs um 4,6 ...
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Tourismus-Boom: Das sagen die Experten

Der Tourismus in Koblenz und Mayen-Koblenz boomt und erreicht neue Rekordwerte bei Gäste- und Übernachtungszahlen – sehr zur Freude der Touristiker in Stadt und Kreis. „Das ist in Koblenz schon eine sehr nachhaltige Entwicklung“, freut sich Claus Hoffmann, Geschäftsführer der Koblenz-Touristik, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Schließlich liegen die Zahlen deutlich höher als selbst im Buga-Jahr. Und die Zahlen in den vergangenen Jahren waren immer spitze. „Der Trend zum Urlaub im MYK-Land geht seit mehreren Jahren kontinuierlich und deutlich nach oben“, fasst auch Michael Schwippert, stellvertretender Geschäftsführer der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (Remet) des Kreises, die Ergebnisse zusammen. „Unser Fokus auf Qualität hat sich ausgezahlt“, betont Remet-Geschäftsführer Henning Schröder. Und: Es ziehen alle Mitwirkenden im Tourismus an einem Strang in die gleiche Richtung.

Für den Koblenz-Touristik-Chef hat die Entwicklung in Koblenz klare Ursachen, hat die Stadt klare Stärken, von denen sie profitiert: Mit einem fußläufig erreichbaren Mehrklang aus Deutschem Eck, der Seilbahn, der Festung und Altstadt sowie der Lage an zwei Flüssen einfach ein überzeugendes Angebot. Auch wenn es schon oft gesagt wurde: Natürlich ist die nachhaltige Wirkung der Infrastrukturmaßnahmen zur Buga 2011 ein ganz wesentlicher Faktor für die Stadt gewesen. „Das war ein großer Wurf“, betont Hoffmann.

Damit ist Koblenz ein sehr guter Ausgangspunkt für die gesamte Region. Umgekehrt aber profitiere die Stadt von der Lage in einer tollen Region: Wer im Umland Urlaub macht, der nimmt sehr oft auch einen Besuch in Koblenz in seine Pläne auf. Und Koblenz wirbt inzwischen nicht nur für sein eigenes Angebot, sondern bewirbt bewusst und offensiv auch die Glanzlichter der Region mit.

Was sind aus Sicht der Remet die Gründe für das stete Wachstum im Kreis? Michael Schwippert sieht drei wesentliche Faktoren: Deutschlandurlaub liegt im Trend, der Kreis punktet mit seinen Outdoor-Aktivitäten – und auch die Zahl der Tagungsgäste nimmt zu. „Unsere Ferienregion ist touristisch stark von Outdoor-Aktivitäten geprägt“, erläutert der stellvertretende Remet-Chef, „die Traumpfade und die neuen Traumpfädchen, ebenso wie Rheinsteig, RheinBurgenWeg und Moselsteig gehören zu unseren Spitzenprodukten, die hervorragend angenommen werden.“ Gäste aus ganz Deutschland und den Benelux-Ländern führen diese zu uns. Radfahren komme als Faktor hinzu. Und auch das VRM-Gästeticket, das viele Gastgeber ihren Gästen bereitstellen, zeige Wirkung. „Immer mehr Wanderer kommen für mehrere Tage ins Traumpfade-Land Mayen-Koblenz, wovon alle Kommunen des Landkreises profitieren“, betont Remet-Chef Henning Schröder. Nicht zu vergessen seien die Tagungsgäste, die sich im Wirtschaftsraum MYK zusehends wohler fühlen.

Alles bestens also? Bei aller Freude über die Zahlen, gießt Koblenz-Touristikchef Claus Hoffmann doch ein wenig Wasser in den Wein. Denn: Aus seiner Sicht profitiert auch Rheinland-Pfalz insgesamt von einem sehr starken Bundestrend – aber andere Bundesländer tun dies noch deutlich stärker. Heißt für ihn: Es gibt noch Hausaufgaben zu erledigen. So gibt ein Großteil der Besucher im nördlichen Rheinland-Pfalz als Grund für den Besuch den Wein an. Und tatsächlich ist aus Hoffmans Sicht die Region als Weinregion immer besser zu sehen. Aber für Kobenz sieht er da noch Luft nach oben.

Und so ist denn auch eines seiner großen Vorhaben für das Jahr 2020 der Start eines neuen Weinfestivals über mehrere Wochen. Darin sollen bestehende und neue Angebote gebündelt werden. Besucher sollen über mehrere Wochen nahezu täglich eine Veranstaltung in Koblenz oder der nahen Umgebung eine Veranstaltung zum Thema geboten bekommen. „Wir fangen damit in diesem Jahr an“, so Hoffmann. Geplant ist dann aber eine jährliche Fortsetzung.

Zwei weitere Dinge sollen Koblenz in diesem Jahr weiter nach vorne bringen: die enge Kooperation zwischen Stadt, Seilbahn und Generaldierektion Kulturelles Erbe sowie der jüngst gegründete Touristikfonds Smart. Der Name setzt sich zusammen aus dem S für Standort, MAR für Marketing und T für Tourismusförderung. Die Idee. Durch die Zusammenführung aller touristischen Leistungsträger sollen Stadt und Region als Standorte für Tourismus, Wirtschaft, handel und Dienstleistung gefördert werden. Gleichzeitig geht es aber auch um den Heimatgedanken, um die Kultur-, Natur-, Landschafts- und Denkmalpflege. Bewusst übrigens ist das nicht als Konkurrenz zu Alle lieben Koblenz gedacht – das Stadtforum ist ebenfalls Mitglied im Fonds.

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