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Andernach

Keine Mehrheit für neues Stadtmuseum in Andernach: Stadtrat besiegelt das Aus fürs Culinacum

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Fast sechs Stunden lang saßen die Stadtratsmitglieder am Montagabend zusammen und diskutierten über das geplante neue Stadtmuseum Culinacum. Befürworter und Kritiker argumentierten leidenschaftlich für ihren jeweiligen Standpunkt. Foto: Koch Martina/Martina Koch

Am späten Montagabend ist das geplante Andernacher Stadtmuseum Culinacum Geschichte. Sechs Stunden lang hatten die Stadtratsmitglieder zuvor zunächst in nicht öffentlicher, dann in öffentlicher Sitzung um das Millionenprojekt gerungen. Letztendlich gab es in dem Gremium keine Mehrheit dafür, das ambitionierte Vorhaben auf dem Areal am Runden Turm weiterzuverfolgen. Die Entscheidung war knapp.

Lesezeit: 6 Minuten
Oberbürgermeister Christian Greiner (FWG) hatte zu Beginn der öffentlichen Beratungen „eine der interessantesten Sitzungen“ der vergangenen Jahrzehnte angekündigt, und er sollte recht behalten: Befürworter und Gegner des Vorhabens lieferten sich vor voll besetzten Zuschauerreihen einen leidenschaftlichen Schlagabtausch, der das Ergebnis des Architektenwettbewerbs, welches ursprünglich im Mittelpunkt stehen sollte, in den ...
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Kommentar zum Stadtratsbeschluss: Die Herausforderungen bleiben

Die Argumente der Kritiker des Culinacums sind nachvollziehbar: Dass in Andernach die finanziellen und personellen Ressourcen, um ein solches Großvorhaben umzusetzen, rar sind, schwang auch in den Diskussionsbeiträgen der Befürworter mit. Jetzt, wo das nicht zuletzt von manchem Bürger misstrauisch beäugte Projekt vom Tisch ist, wird man sich in Andernach allerdings keinesfalls beruhigt zurücklehnen können.

Denn der plötzliche Rückzug von dem Vorhaben lässt mehr Fragen offen, als er beantwortet: Wie lässt sich die kostbare Sammlung des Stadtmuseums künftig vor Schäden bewahren? Was passiert, wenn die Räume im Haus von der Leyen aus Brandschutzgründen nicht mehr genutzt werden dürfen? Was wird aus dem Areal am Runden Turm? Bleibt das Alte Bürgermeisterhaus erhalten? Welche Perspektive hat die Essbare Stadt? Wie will Andernach seiner Rolle im potenziellen Unesco-Welterbe Mühlsteinrevier gerecht werden? Wie ist es um die künftigen Chancen der Stadt, an Fördermittel des Bundes zu kommen, bestellt?

Nach dem Aus fürs Culinacum steht Andernach weiter vor großen Herausforderungen. Diese zu bewältigen wird Geld, Zeit und Personal in Anspruch nehmen.

E-Mail: martina.koch@rhein-zeitung.net
Andernach & Mayen
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