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Kreis MYK/Koblenz

Karneval: Rockmusik versus Schunkellieder

Von Eva Hornauer
Hamburger Schlagermove
RKK-Präsident Hans Mayer erklärt im RZ-Interview, vor welchen Herausforderungen der Karneval steht. Fotos: Horst Hohn (1) Foto: picture alliance/dpa/Axel Heimken

Hans Mayer, Präsident der Rheinischen Karnevals Kooperation (RKK), spricht im Interview über die Herausforderungen für den Karneval und darüber, wie viel Modernität die fünfte Jahreszeit verträgt.

Lesezeit: 3 Minuten
Herr Mayer, Sie als Präsident der Rheinischen Karnevals Kooperation kann man sicherlich als Karnevalist durch und durch bezeichnen. Dem würde ich nicht widersprechen. Was bedeutet denn für Sie persönlich die fünfte Jahreszeit? Für mich als Präsident der RKK ist das ganze Jahr Karneval. Nein, mal im Ernst: Die fünfte Jahreszeit ist natürlich für ...
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Die Vordereifel lacht in der Elztalhalle

Zum fünften Mal trafen sich die Närrinnen und Narren der Vordereifel, um gemeinsam bei der Lachenden Vordereifel zu lachen, zu singen und zu schunkeln. Diesmal richtete der Karnevalsverein Kehriger Ochsen die Veranstaltung in der Elztalhalle aus.

Die Karten für den närrischen Abend waren binnen kürzester Zeit vergriffen. „Das Telefon glühte förmlich. Um 8:30 Uhr hieß es schon offiziell: Alle Tickets vergriffen“, heißt es von Seiten der Veranstalter.

Nach dem Einzug des jungen Elferrates hielt Bürgermeister der Verbandsgemeinde Alfred Schomisch wie gewohnt eine Begrüßungsrede. Dabei musste er sich trotz Mikrofons etwas anstrengen, um sich über das freudige Stimmenwirrwarr in der Halle hinweg Gehör zu verschaffen. Zuerst wurden die verschiedenen Karnevalsvereine der Region willkommen geheißen. „Ich begrüße auch alle, die ich gerade nicht explizit genannt habe. Ihr seid unsere Ehrengäste“, so Schomisch.

Klare Ansagen

Die restliche Moderation des närrischen Abends übernahm dann Ortsbürgermeister Stefan Ostrominski. Mit Blick auf die Uhr und die 24 Programmpunkten führte dieser zunächst klare Regeln ein: „An diejenigen, die hier heute auftreten, es gibt keine Zugabe, keine getanzten Abgänge – ihr bekommt eure Belohnung und dann heißt es Abgang.“ Auch das Publikum bekam strikte Anweisungen: „Beim Einzug heißt es Arsch hoch und klatschen, dann hinsetzen und Fresse halten.“ Daran hielt sich Publikum auch prompt und begrüßte die Tanzgruppen, Büttenredner und musikalischen Akts mit Applaus und guter Laune.

Als Moderator machte Ostrominski eine gute Figur: Immer wieder gelang es ihm, das Publikum zum Lachen zu bringen. So auch, als er Prinzessin Sarah I. aus Ettringen mit der Hochsimmergarde, zwei Funkemariechen, dem eigenen Elferrat und den Möhnen auf der Bühne begrüßte. Mehr als 30 Personen zählte der königliche Besuch und das, obwohl sich Prinz Lars I. entschuldigen lassen musste – dem ginge es nicht gut, erklärte Prinzessin Sarah. „Liebe Ettringer, das ist schon eine beeindruckende Kulisse, die ihr hier aufgebaut habt. Man könnte meinen, das wird eine feindliche Übernahme“, sagte Kehrigs Bürgermeister.

Ein weiterer hoher Gast war Hans Mayer, Präsident der Rheinischen Karnevals Kooperation (RKK), der sich etwas verspätete. Trotzdem ließ er auf der Bühne verlauten, wie sehr er den ländlichen Karneval liebe. „Ich bin gegen die Verrockung des Karnevals“, sagte er in seiner Bühnenrede. Der Ortsbürgermeister Ostrominski nickte bei dieser Aussage und auch im Publikum schien dies auf Zustimmung zu treffen.

Armeisen verzauberten Publikum

Tänzerisch begeisterten vor allem auch die Wild Sisters aus Baar. Unter dem Motto „Ants – Die Baumeister der Natur“ performte die Tanzgruppe mit unterschiedlichen Requisiten, zeigten spektakuläre Hebefiguren und entführte das Publikum in die Welt der Armeisen. Das war von den Wild Sisters so angetan, dass es während des gesamten Auftritts stehen blieb. „Wir hatten bis jetzt fantastische Programmpunkte, aber man darf auch mal sagen, wenn ein Programmpunkt in einer ganz anderen Liga spielt“, sagte der Moderator nach d er Vorführung der Tanzgruppe.

Die erste Rakete des Abends wurde für die Büttenrede von Alexandra Ott-Foraiter und Peter Ott gezündet. Als Bäuerin und Bauer unternahmen sie eine abenteuerliche – und Kurvenreiche – Busfahrt. So erfuhr das Publikum, warum die Tante der Bäuerin nie und nimmer in ihrem Sarg gelegen haben kann. „Die hätte da gar nicht reingepasst. Nicht mal, wenn man sie zuerst eingefroren und dann geraspelt hätte.“ Bis in die späten Abendstunden feierten die Närrinnen und Narren der Vordereifel ihren Karneval.

Andernach & Mayen
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