Lehranstalten der Verbandsgemeinde Montabaur platzen aus den Nähten und werden erweitert - VR-Rat fasste die dazu nötigen Beschlüsse
VG Montabaur investiert: Mensa in Nentershausen soll Platz bieten für 120 Schüler
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Der Schulhof der Freiherr-vom-Stein-Schule in Nentershausen wird vielseitig genutzt.
VG Montabaur/ Christina Weiß

Steigende Schülerzahlen erfordern mittlerweile eine eigene Mensa für die Ganztagsschüler der Nentershausener Freiherr-vom-Stein-Realschule plus, die bislang in der Mensa der Toni-Sode-Grundschule mit den Grundschülern gemeinsam versorgt wurden. Was zuvor den Haupt- und Finanzausschuss unter eingehenden Diskussionen passiert hatte, ist nun in der letzten Sitzung des Verbandsgemeinderats vor der Kommunalwahl „abgesegnet“ und einstimmig angenommen worden.

Sobald die Förderzulage des Landes vorliegt, werde mit der Baumaßnahme in Nentershausen gestartet, wie die Pressestelle in Montabaur mitteilt. Bereits vor einem Jahr hatte der VG-Rat dazu den Beschluss gefasst und die Planung beauftragt. Für die kommenden Schuljahre erwartet die Gemeinde Schülerzahlen von 560 Schülern, davon 250 Ganztagsschüler, die Anspruch auf ein warmes Mittagessen haben.

Etwa 45 Prozent der Schüler werden voraussichtlich das Ganztagesangebot nutzen. Entsprechend soll die neue Mensa 120 Sitzplätze bieten. Dazu stellte der Architekt Konstantin Hartenstein seinerzeit in den Ausschüssen zwei Varianten vor, die beide auf dem unteren Schulhof (an der Rheinstraße) platziert werden könnten: einen alleinstehenden Bau für rund 2,5 Millionen Euro oder einen Anbau an das Schulgebäude. Dieser würde geschätzt rund 400.000 Euro teurer sein, weil das Gelände an diesem Standort abschüssig sei und der Neubau aufwendig abgestützt werden müsse. Bei der ersten Variante würde ein Großteil der Fläche des unteren Schulhofs verbraucht, bei Variante zwei nur ein kleiner Teil.

In der Sitzung der Ausschüsse setzen sich Schulleiter Stefan Szasz und die Schülervertreterin Julia Gläser für die Anbauvariante ein: „Der untere Schulhof wird sehr viel genutzt. Da stehen die Spielgeräte für die jüngeren Klassenstufen. Außerdem befinden sich dort unser Kiosk und der Zugang zu den Toiletten. Deshalb halten sich in den Pausen die meisten Schüler dort auf“, argumentierte Gläser gegen den Flächenverbrauch, den die erste Variante bedeuten würde. Szasz ergänzte, dass durch einen alleinstehenden Neubau der Schulhof stark zergliedert und die Aufsicht dadurch erheblich erschwert würde.

Die Argumente überzeugten die Ratsmitglieder. Alle Parteien sprachen sich für die Investition in die funktionalere Lösung aus und stimmten schließlich im VG-Rat einstimmig für die teurere Anbauvariante, die nach aktueller Schätzung rund 2,9 Millionen Euro kosten wird. Es wird eine Förderung in Höhe von 50 bis 60 Prozent durch das Land erwartet.

Auch an der Pfarrer-Toni-Sode-Grundschule in Nentershausen wird demnächst gebaut. Die Schülerzahlen steigen, die Schule wird von bislang zweizügig auf künftig dreizügig umgestellt – und braucht dafür neue Klassenräume. Schon heute werden Räume, die eigentlich eine andere Funktion haben, umgenutzt, um den Platzbedarf für den regulären Unterricht, den Ganztagsbetrieb mit Mensa und die Betreuende Grundschule abzudecken. Nun soll auf der Mensa ein zweites Stockwerk mit drei neuen Räumen entstehen. Dafür werden jetzt die Planungsleistungen ausgeschrieben. Das haben der Schulträgerausschuss und der Haupt- und Finanzausschuss gemeinsam beschlossen.

Die Grundschule am Hähnchen in Niederelbert ist ebenfalls zu klein geworden: Die früher einzügige Schule wird inzwischen zweizügig geführt und hat einen entsprechend hohen Platzbedarf. Es fehlen unter anderem Klassenräume und ein Raum für die Betreuende Grundschule. Außerdem muss das gesamte Schulgebäude energetisch saniert werden.

Die bisherigen Planungen, die einen Baubeginn im Herbst 2024 vorsahen, wurden angesichts der erwarteten Schülerzahlen zurückgestellt, weil sie schon jetzt den tatsächlichen Raumbedarf nicht mehr abdecken. Daher wird die Planung nun grundlegend überarbeitet. Um die akute Raumnot abzumildern, wird ab dem kommenden Schuljahr ein weiterer Klassenraum-Pavillon aufgestellt, und zwar als Aufstockung auf den bereits vorhandenen Pavillon.

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