Die Erbacher Brücke braucht einen Vergleich mit dem Bekanntheitsgrad des Westerwaldlieds keineswegs zu scheuen. In wenigen Tagen jährt sich der Tag zum 110. Male, als das Brückenbauwerk am 31. August 1911 dem Verkehr übergeben wurde. Röder-Moldenhauer
Seit die Erbacher Brücke am 31. August 1911 nach sechsmonatiger Bauzeit dem Verkehr übergeben wurde, braucht ihr Bekanntheitsgrad einen Vergleich mit dem Bekanntheitsgrad des Liedes vom kalten Wind, der über die Westerwaldhöhen pfeift, keineswegs zu scheuen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ihre verkehrspolitische Bedeutung 1971 den Nullpunkt erreichte. Damals stellte die Bundesbahn den Personenverkehr auf der Strecke Erbach – Bad Marienberg – Fehl-Ritzhausen, zu der die Brücke als markantestes Bauwerk gehört, wegen Unrentabilität ein. Dabei hatte alles so verheißungsvoll begonnen ...
Die wirtschaftliche Entwicklung des oberen Westerwaldes erhielt durch die 1886 in Betrieb genommene Westerwaldbahn zwischen Westerburg und Altenkirchen starken Auftrieb. Es gab jetzt eine direkte Verbindung von Frankfurt über Limburg nach Au an der Sieg und von dort weiter in den Kölner Raum.