Boden mit Zigtausenden Litern Diesel nach Bahnunglück nicht entsorgt - Oberbürgermeister spricht von großer Umweltsünde
Oberbürgermeister nach Bahnunglück in Niederlahnstein zu Diesel im Boden: „Tickende Zeitbombe im Erdreich“
Nach der Entgleisung eines mit Dieselkraftstoff beladenen Güterzugs haben Bauarbeiter nur Teile des kontaminierten Erdreichs ausgebaggert. Foto: Frey/dpa
dpa

Lahnstein. Dass nach dem Bahnunglück in Niederlahnstein nicht das gesamte durch ausgelaufenen Dieseltreibstoff verseuchte Erdreich beseitigt werden soll, bringt den Lahnsteiner Oberbürgermeister Peter Labonte schier auf die Palme. Angesichts von nach wie vor Zehntausenden Litern Diesel im Boden spricht der Stadtchef von einer „tickenden Zeitbombe“, fürchtet „Auswirkungen für die Menschen, das Grundwasser und die Umwelt“. Es stehe zu befürchten, schreibt Labonte in einem Brandbrief an die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, „dass wir hier in Niederlahnstein aktuell vermutlich die größte Umweltsünde der vergangenen Jahrzehnte im Mittelrheintal erleben“.

Wie unsere Zeitung berichtete, hatte Frank Osteroth, Leiter der Produktionsdurchführung der DB Netz AG, bei einem Bürgergespräch am Unglücksort erklärt, dass rund 20.000 Tonnen mit Diesel verseuchten Erdreiches ausgebaggert und abtransportiert wurden, nachdem aus den entgleisten und leckgeschlagenen Kesselwagen mindestens 100.

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