KS Medical-Center: Einzug des Therapiezentrums der Paracelsus-Klinik markierte Neuanfang im früheren Marienkrankenhaus in Nassau
Nach Einzug des Therapiezentrums: Im früheren Marienkrankenhaus in Nassau ist wieder Leben
Nach der Insolvenz der Katholischen Kliniken sah es 2019 nicht gut aus für das Nassauer Marienkrankenhaus. Als zwei Nassauer die Immobilie kauften und die Paracelsus-Klinik als erster großer Mieter feststand, wendete sich das Blatt. Seit einem Jahr gibt es wieder therapeutische und medizinische Versorgungsangebote in dem Gebäude am Neuzebachweg.
Carlo Rosenkranz

Mit einem deutlich erweiterten Team geht das Ambulante Therapiezentrum Nassau in sein zweites Jahr. Im März 2021 hatte die Paracelsus-Klinik Bad Ems das Angebot einer ambulanten Gesundheitsversorgung im früheren Marienkrankenhaus im Neuzebachweg eröffnet und damit einen Neubeginn für das Gebäude markiert, das seit dem Konkurs der Katholischen Kliniken Lahn leer gestanden hatte.

Nach der Insolvenz der Katholischen Kliniken sah es 2019 nicht gut aus für das Nassauer Marienkrankenhaus. Als zwei Nassauer die Immobilie kauften und die Paracelsus-Klinik als erster großer Mieter feststand, wendete sich das Blatt. Seit einem Jahr gibt es wieder therapeutische und medizinische Versorgungsangebote in dem Gebäude am Neuzebachweg.
Carlo Rosenkranz

Die Paracelsus-Klinik war der erst große Mieter, der einen Vertrag mit den neuen Eigentümern der Nassauer Immobilie, Dr. Thomas Klimaschka und Stefan Schmidt, geschlossen hatte. Klimaschkas Praxis eröffnete einen Monat später am neuen Standort.

In den großzügig bemessenen und nach einer umfangreichen Sanierung modern ausgestatteten Behandlungs- und Beratungsräumen bietet mittlerweile ein elfköpfiges Team unter der Leitung der Physiotherapeutin Danuta Schwientek aus den Bereichen Physiotherapie, Logopädie und Ernährungsberatung ein breites Therapiespektrum an. „Mit dem Ambulanten Therapiezentrum in Nassau werden wir unserem Auftrag, eine gute medizinische Versorgung für die Bevölkerung der Region anzubieten, gerecht“, sagt Michael Krug, der die Klinik in Bad Ems leitet.

„Die Verzahnung von präventiver, stationärer und ambulanter Versorgung hat bei Paracelsus Tradition.“ Vorteilhaft ist nach Ansicht von Leiterin Danuta Schwientek, dass das Behandlungsteam des Zentrums breit aufgestellt ist. „Nicht nur innerhalb der Physiotherapie bieten wir ganz unterschiedliche Therapien an; mit Logopädin und Ernährungsberaterin arbeiten wir bei vielen Patienten fachübergreifend zusammen“, sagt sie. So könnten Patienten ganzheitlich behandelt werden.“

Deutlich gewachsen ist seit der Eröffnung vor etwas mehr als einem Jahr das Team der Physiotherapie: Mittlerweile arbeiten nach Angaben der Klinik sieben Physiotherapeutinnen und -therapeuten im Ambulanten Therapiezentrum. Die Therapieangebote reichen von neurologischer Physiotherapie zum Beispiel für Parkinson- oder Schlaganfallpatienten über manuelle Therapie und Massagen zu Schmerzbehandlungen und Wärme- und Kälteanwendungen. Ein Schwerpunkt ist die Bobath-Therapie, die laut Pressemitteilung vor allem für Menschen nach einem Schlaganfall geeignet ist. Neben Danuta Schwientek werden künftig zwei weitere Kolleginnen die Bobath-Behandlung anbieten.

„Der besondere Vorteil für unsere Patienten hier im Zentrum ist unser breit aufgestelltes Behandlungsteam.“

Danuta Schwientek, Leiterin des Ambulanten Therapiezentrums, das die Paracelsus-Klinik im März vergangenen Jahres in Nassau eröffnet hat.

Personell neu besetzt sind laut Paracelsus-Klinik auch die Bereiche Logopädie und Ernährungsberatung. Mit Yvonne Bauch ist demnach seit Februar eine Logopädin am Ambulante Therapiezentrum in Nassau tätig, die unter anderem auf die Behandlung von Schluckstörungen spezialisiert ist, die zum Beispiel bei neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen zu den häufigsten Symptomen gehören.

Mit der Behandlung dieser auch als Dysphagie bekennten Störung werde durch Sprech-, Sprachtherapie, Stimmtherapie und Myofunktionelle Therapie eine Lücke in der Patientenversorgung geschlossen. Laut Paracelsus-Klinik gab es bislang keine ausreichende Versorgung in der Region. Auch die Ernährungsberaterin Isabel Rübsamen verstärkt das Team seit Anfang des Jahres. Sie und Yvonne Bauch arbeiten auch an der Paracelsus-Klinik in Bad Ems, wo sie insbesondere für die Begleitung von Patienten auf der Station für Altersmedizin zuständig sind.

„Der besondere Vorteil für unsere Patienten hier im Zentrum ist unser breit aufgestelltes Behandlungsteam. Nicht nur innerhalb der Physiotherapie bieten wir ganz unterschiedliche Therapien an, sondern mit Logopädin und Ernährungsberaterin arbeiten wir bei vielen Patienten fachübergreifend zusammen. So können wir unsere Patienten umfassend und wirklich ganzheitlich behandeln“, erklärt Zentrumsleiterin Danuta Schwientek.

Als die Katholischen Kliniken, zu denen neben der Bad Emser Hufeland-Klinik auch das Marienkrankenhaus Nassau gehörte, Ende 2019 einen Antrag auf Insolvenz stellten, sah es zunächst so aus, als würde die Stadt Nassau eine wichtige Einrichtung der medizinischen Versorgung verlieren. Im März 2020 wurde bekannt, dass die Maybach Medical GmbH die Hufeland-Klinik übernimmt, für das Marienkrankenhaus gab es jedoch keine Aussicht auf Weiterbetrieb. Das Nassauer Krankenhaus schloss 31 Jahre nach seiner Eröffnung; die dortige Abteilung Altersmedizin wechselte in die Paracelsus-Klinik nach Bad Ems.

Zukunftsaussichten für den Standort Nassau ergaben sich erst, als der Allgemeinmediziner Dr. Thomas Klimaschka und der Unternehmer Stefan Schmidt die Immobilie im Neuzebachweg im Frühjahr 2020 kauften. Von Beginn an war klar, dass Klimaschka mit seiner Gemeinschaftspraxis dort einziehen würde. Erster großer Mieter war die Paracelsus-Klinik Bad Ems, die im März 2021 – und damit einen Monat vor der Arztpraxis – im komplett renovierten und modernisierten Untergeschoss das Ambulante Therapiezentrum eröffnete.

Dafür wurden mehr als 1000 Quadratmeter Fläche im Untergeschoss des früheren Nassauer Krankenhauses angemietet. Der damalige Klinikleiter Alexander Eifler sah in der Gründung des Therapiezentrums eine folgerichtige Erweiterung des Leistungsspektrums der Paracelsus-Klinik. Damit könne man dem Ansatz, stationäre und ambulante Leistungen aus einer Hand anzubieten, gerecht werden.

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