Mit einem Fusionsgottesdienst in der Stiftskirche am Sonntag, 19. Januar, um 15 Uhr feiert die neue evangelische Kirchengemeinde Diez den Zusammenschluss der bis Ende 2024 eigenständigen Stiftskirchengemeinde und der Jakobusgemeinde Diez-Freiendiez. Bereits am Samstag, 18. Januar, um 19 Uhr gibt es aus diesem Anlass ein Konzert mit Eddi Hüneke in der Jakobuskirche Freiendiez. Die einstimmige Entscheidung der beiden Kirchenvorstände fiel bereits im Frühjahr vergangenen Jahres; gemeinsame Wege wurden aber schon seit längerer Zeit beschritten.
So gibt es bereits seit Januar 2020 ein gemeinsames Gemeindebüro für die evangelischen Christen in der Grafenstadt, das in der Mittelstraße 5a in Diez-Freiendiez bezogen wurde. Zur jetzt etwa 4000 Mitglieder zählenden Gemeinde gehören auch die Evangelischen in Birlenbach und Fachingen; Mitte des 19. Jahrhunderts waren die von der Jakobus- zur Stiftskirchengemeinde gewechselt, wie aus den Annalen hervorgeht.
Als wir gemeinsam einen Gottesdienst vorbereitet haben, war eine echte Gemeinschaft zu spüren.
Pfarrer Ingo Lüderitz
Aber es gibt noch andere Gemeinsamkeiten wie etwa den monatlich erscheinenden Gemeindebrief sowie einmal im Jahr ein gemeinsames Magazin, das sowohl digital als auch in gedruckter Form zu haben ist. Auch Auftritte der Chöre und andere kirchenmusikalische Veranstaltungen wurden in beiden Stadtteilen angeboten. Gemeindeübergreifend wird außerdem schon länger der Nachwuchs in und rund um Diez religiös im Unterricht zur Konfirmation gebildet. Und schließlich gibt es seit einigen Jahren die gemeinsame Website „Evangelisch in Diez“. Dort finden sich sogar wissenswerte Neuigkeiten rund um alle drei evangelischen Diezer Kirchtürme, die es am Zusammenfluss von Aar und Lahn gibt: die St. Peter-Kirche, die Jakobus- und die Stiftskirche. Genau dort, an der Aar-Mündung, stießen auch die mit vereinten Kräften gestemmten Tauffeste auf eine große Resonanz.
Die beiden aus jeweils einem Dutzend Personen bestehenden Kirchenvorstände der Stiftskirchen- und Jakobusgemeinde trafen sich schon während des vergangenen Jahres in der Mehrzahl zu gemeinsamen Sitzungen. Ein Schlüsselerlebnis war für Pfarrer Ingo Lüderitz eine Klausur in Arnoldshain: „Als wir gemeinsam einen Gottesdienst vorbereitet haben, war eine echte Gemeinschaft zu spüren, ohne dass es eine Rolle gespielt hätte, wer welchem der beiden Kirchenvorstände angehört“.
Aber es gibt auch ganz praktische Verbesserungen. So, wie sich mit der Einführung des gemeinsamen Gemeindebüros die Öffnungszeiten verbesserten, soll sich durch den künftig gemeinsamen Haushalt auch die interne Verwaltung vereinfachen, weil gegenseitige Verrechnungen der Vergangenheit angehören. Unabhängig von der jetzigen Vereinigung der beiden Diezer Kirchengemeinden müssen sich alle Kirchengemeinden in der Nachbarschaft Diez-Esterau darauf verständigen, welche Rechtsform sie sich ab 2026 geben wollen.