Wilfried Gabriel gelang 1963 die Flucht in den Westen - Seine Frau reiste drei Jahre zuvor mit dem Zug gen Westdeutschland
Geschichte einer Flucht endet in St. Goar: Zum Neustart gab es 150 Mark und eine Fahrkarte
Wilfried und Christa Gabriel sind beide in Ostdeutschland bei Magdeburg aufgewachsen und besuchten dieselbe Schule. Kennengelernt haben sie sich aber erst 1969 in St. Goar nach ihren Fluchten in den Westen, wo sie ein Jahr später heirateten und seitdem leben.
Denise Bergfeld

St. Goar. 30 Jahre ist es her, dass die Mauer fiel. In manchen Nächten träumt Wilfried Gabriel heute noch von seiner Jugend, die er in der DDR verbracht hat. „Keine Meinungsfreiheit, schlechte Wohn- und Lebensqualität. Eingesperrt wie in einem großen Käfig“, so fasst der heute 78-Jährige seine Erinnerungen in wenigen Worten zusammen. Das Erlebte aber lässt ihn bis heute nicht los. Lange hat er mit sich gerungen, seine Fluchtgeschichte zu erzählen. Jetzt, wo sich der Mauerfall zum 30. Mal jährt, ist für ihn der richtige Augenblick gekommen.

Aktualisiert am 14. Oktober 2019 16:10 Uhr
Wilfried Gabriel wuchs bei seiner Mutter in einer Kleinstadt bei Magdeburg auf. Sein Vater war kurz nach Kriegsende gestorben. In seiner Freizeit spielte er in einem Sportverein Fußball. Nach einem Freundschaftsspiel am 12. August 1961 bemerkte der damals 20-Jährige, dass sich am Hauptbahnhof zahlreiche Russen aufhielten.

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