Marina Ljalko und Stefan Worst von der Partnerschaft für Demokratie im Nationalparklandkreis meinten unisono anschließend: „Das war wirklich klasse. Wir wollen die Veranstaltung zeitnah im Goldenen Engel in Baumholder, wo sie thematisch besser hinpasst, wiederholen und möglichst ausbauen.“
Das Stück handelt von dem farbigen amerikanischen GI Billy, der im Frühjahr 1968 traumatisiert aus seinem Einsatz in Vietnam nach Baumholder zurückkehrt. Nach einer Auseinandersetzung mit weißen US-Soldaten flieht Billy verletzt und bekommt Hilfe vom Hippiemädchen Lucy und der Gymnasiastin Julia. Billy unterstützt die Antikriegsproteste der Jugendlichen, indem er auf einem Teach-in in der Göttenbach-Aula über seine Erlebnisse und die Kriegsverbrechen in Vietnam berichtet. Um ihn vor der Verfolgung durch die amerikanische Militärpolizei zu schützen, verstecken ihn die Jugendlichen auf dem Gelände der Eisenhütte in Abentheuer, wo er und Julia sich näherkommen.
Poientierte Geschichte zur Friedensbewegung
In der szenischen Lesung erweckte Thomas Grammes mit amerikanischem Akzent den GI Billy zum Leben, seine Frau Anne brillierte in unterschiedlichen Sprechrollen wie dem flippigen Hippiemädchen Lucy und der eher biederen Julia, die durch die Begegnung mit Billy mit völlig neuen Realitäten konfrontiert wird. Autor Staiber spann aus dem Hintergrund den dramaturgischen Faden mit geschickten Überleitungen und ausgewählten Episoden der Erzählung. Wirkungsvoll und pointiert unterstützte Sonja Gottlieb die Geschichte, indem sie zeitgenössische Protestlieder wie „Der ewige Soldat“, die deutsche Fassung von Donovans „Universal Soldier“, das Ostermarschierer-Lied „H-Bombendonner“ und John Lennons „Imagine“ sang.
Mit lange anhaltendem Applaus verabschiedete das Publikum die Akteure, die sich im Anschluss noch Zeit zum Gespräch mit den Besuchern nahmen. „Eine tolle Vorstellung, die mehr Zuschauer verdient gehabt hätte“, resümierte Worst. red