Gesammelte Waren sollen möglichst ins Kriegsland gebracht werden
Hoppstädten-Weiersbach: Zahnarztpraxis startet Spendenaktion für Menschen in Ukraine
Schon am ersten Tag der Aktion war die Spendenbereitschaft groß.
Zahnarztpraxis Fedosenko

Hoppstädten-Weiersbach. Der im Doppelort ansässige Zahnarzt Artem Fedosenko, der zusammen mit Thilo Grauheding eine Praxis in der Saarstraße 125 betreibt, hat zusammen mit seinem Team eine Spendenkation für die Menschen in der Ukraine gestartet. Die Gemeinde wird diese logistisch unterstützen.

Fedosenko, der ursprünglich aus Kiew stammt, ruft die Mitbürger dazu auf, Hilfsgüter für die vom russischen Angriffskrieg Betroffenen in seiner früheren Heimat abzugeben. Gesammelt werden ausschließlich Sachspenden und kein Geld. Die Liste der benötigten Waren beinhaltet unter anderem warme Kleidung wie Thermounteräsche, Pullover und Jacken, Decken, Schlafsäcke und Isomatten, haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Konserven, Waren für Kinder wie Milchbrei oder Windeln und Waren aus dem medizinischen Bereich wie Verbandskästen und Arznei- und Schmerzmittel.

Die komplette Übersicht der Dinge, die gesammelt werden, findet sich auf der Facebook-Seite der Zahnarztpraxis Fedosenko und Dr. Grauheding. Schon am Dienstag, als die Aktion startete, sei die Spendenbereitschaft sehr groß gewesen, berichtet Praxismanager Dennis Schäfer im NZ-Gespräch. Er selbst ist russischstämmig, doch angesichts der Invasion der Putin-Armee spielt für ihn die Nationalfrage keine Rolle, sondern es geht auch für ihn nur um die Hilfe für die Menschen in der Ukraine, wie Schäfer betont.

Er koordiniert auch die Spendenaktion. Die Logistikfrage sei zwar angesichts der unsicheren Entwicklung sehr schwierig, aber man habe eine Kontaktperson, die ebenfalls aus dem zahnärztlichen Bereich. Diese wolle den Transport der Hilfsgüter ermöglichen. „Geplant ist also, dass die gesammelten Spenden aus den Hunsrück zunächst zur polnischen Grenze gefahren, dort auf Lkw verladen und dann in die Ukraine gebracht werden“, erläutert Schäfer.

„Wir sind jedem dankbar, der diese Initiative unterstützen möchte“, betont das Team der Zahnarztpraxis. Die Spendenaktion wird natürlich in den nächsten Tagen fortgesetzt. „Stand jetzt wollen wir nicht nur einmal, sondern möglicherweise auch mehrmals zur polnisch-ukrainischen Grenze fahren“, sagt Schäfer.

Die Gemeinde wird die Aktion unterstützen, betont Ortsbürgermeister Peter Heyda im NZ-Gespräch. Zu Beginn war die Praxis Fedosenko/Grauheding Abgabestelle für die Spenden. Nun soll dafür künftig die Bühne der Halle im Gemeindezentrum genutzt werden. Die genauen Öffnungszeiten, zu denen die Bürger dort ihre Spenden abgeben können, werden zurzeit noch abgeklärt. ax

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