Heimbach - Der Mann war in der Hölle gewesen. Fünf Jahre. Pfarrer Ludwig Bettendorff lebte im KZ, zuerst in Sachsenhausen, dann in Dachau; am 4. April 1945 wurde er freigelassen, nicht einmal vier Wochen später befreiten die Amerikaner die restlichen Lagerinsassen in Dachau. Bettendorff kehrte in seine Pfarrei in Heimbach zurück, die er 1922 aus einer Vikarie aufgebaut hatte, in den Ort, in dem er die treibende Kraft war für den Bau der wuchtigen Kirche, die an Weihnachten 1926 eingeweiht worden war.
Aktualisiert am 13. März 2014 09:42 Uhr
Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer
Der Pfarrer hatte sein Vermögen in den Bau gesteckt, 60 000 Reichsmark. Im November 1946, nur ein Jahr nach seiner Rückkehr, ließ er sich nach Monzel an der Mosel versetzen. Wohl auch, weil er die Begegnung mit Denunzianten in Heimbach nicht ertragen konnte, die ihn 1940 an die Nazis ausgeliefert hatten.