Viel Schutt liegt auf der Straße, das Areal um den gesprengten Geldautomaten in Großmaischeid ist am Dienstagmorgen abgesperrt. Erste Beweise werden gesichert. Noch sind nicht viele Informationen zur Tat bekannt. Ein Anwohner filmte die Tat. In dem Video, das der RZ vorliegt und wir aus Rücksicht vor der Privatsphäre der Anwohner nicht weiter verwenden, ist unter anderem zu sehen, wie die unbekannten Täter nach der Sprengung mit der Beute erst zu Fuß flüchten und dann später in das Fluchtfahrzeug einsteigen.
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Sicher ist laut Polizei: Am Dienstagmorgen um 4.35 Uhr haben die unbekannten Täter den Geldautomaten der Westerwald Bank in der Dierdorfer Straße in Großmaischeid gesprengt. Die Polizei erklärt hierzu, dass die vier Täter anschließend in einem dunklen VW Golf geflüchtet seien.
Auf RZ-Nachfrage am Dienstagmittag konnte die Polizei noch keine weiteren Tathinweise nennen. Die Ermittlungen dauern an. Zudem wies die Polizei darauf hin, dass sich ein Gutachter den Gebäudeschaden genau anschaut.
Das ist der aktuelle Stand nach der Sprengung
Es war nicht die erste Sprengung eines Geldautomaten der Westerwald Bank. Mitte August 2021 hinterließ etwa ein Sprengsatz in Dierdorf ein Bild der Verwüstung. Damals klaffte ein Loch in der Wand der Filiale der Westerwald Bank im Dierdorfer Industriegebiet. Generell sagt Julia Görg, Pressesprecherin der Westerwald Bank, dass es für solche Szenarien einen vordefinierten Maßnahmenplan gebe, in dem unter anderem die internen Abläufe und Kommunikationswege festgelegt seien. Zuständige Kollegen von ihr waren am Tatort: „Es wurde festgestellt, dass der Geldautomat so zerstört ist, dass er nicht weiter funktionsfähig ist“, sagt Görg. Die genaue Schadenshöhe sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Um den Tätern den Erfolg so schwer wie möglich zu machen, greift die Westerwald Bank auf Sicherungsmaßnahmen zurück. „Die Westerwald Bank orientiert sich bei den Sicherheitsmaßnahmen an dem von Landes- und Bundespolizeibehörden empfohlenen Maßnahmenmix. In Großmaischeid war unter anderem ein Einfärbesystem verbaut“, so Görg. Die Banknoten einzufärben, dient dazu, diese bei einer Sprengung unbrauchbar zu machen. Konkreter geht Görg aber nicht auf die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen ein. „ Um unsere sicherheitsstrategischen Ziele jedoch nicht zu gefährden, bitten wir um Verständnis, dass wir keine Auskünfte zu konkreten Einzelmaßnahmen unserer Sicherheitskonzeption weitergeben können.“
So geht es weiter
Mit allen Beteiligten, auch den Vermietern des Objekts, macht sich die Bank nun ein genaues Bild von der Lage. Derweil empfiehlt Görg den Kundinnen und Kunden, für die Bargeldversorgung auf andere Standorte auszuweichen. Der nächste Geldautomat befindet sich laut Görg in Dierdorf, eine Auflistung ist zu finden unter www.ku-rz.de/geldautomatbank
Zeugen werden gesucht
Im Zuge der Fahndung bittet die Polizei auch die Bevölkerung um Mithilfe und stellt konkrete Fragen zur Tat: Wer hat die Tat beobachtet beziehungsweise kann Hinweise zu den Tätern und möglichen Fluchtumständen geben? Wer hat in der näheren Umgebung abgestellte Fahrzeuge bemerkt oder Gegenstände gefunden, die der oder die Täter verloren oder weggeworfen haben könnten? Wer hat in den zurückliegenden Stunden und Tagen an der genannten Örtlichkeit Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten?
Zeugen können sich melden bei der Polizei in Koblenz unter Tel. 0261/92156390 oder der Polizei Straßenhaus unter Tel. 02634/952110.
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